wirklichen Volks-
kunst im engeren
Sinn geschildert, die
für den Schatz, die
Familie und das ei-
gene Haus, die für
den Sonntag, den
Festtag, für die
Kirche und die reli-
giöse Weihe des
Lebens sich beson-
ders anstrengt und
in dieser engen Be-
ziehung zum wirk-
lichen Leben einen
ganz einzigen, viel-
leicht den größten
Vorzug besitzt. Eine
Prüfung des Aus-
stellungsmaterials
auf diesen Gedanken
hin wird die Frucht-
barkeit dieses Gesichtspunktes und zugleich die Wichtigkeit seiner Nutzan-
Wendung auf das Verhältnis zwischen unserem eigenen Leben und unsere
Kunst zur Genüge dartun. Ob man nun den Hausrat betrachtet, das Prunk-
geschirr für Taufe oder Hochzeit, die Kästchen und „Truherln", Senn-
spiegel und Schaffe, den Melkstuhl oder
das Kuhband - die künstlerischen Hul-
digungen und Gaben für das Dirndl --,
oder den Kleiderputz mit seinem so
reichen Stickwerk, wie ihn der Sonntag
oder der Hochzeitstag aus den tiefen
Truhen des Bauernhauses hervorlockt
und ursprünglich einer fleißigen Hand ab-
gerungen hat, während Kelchtuch und
Altardecken mit hundert anderen from-
men Sächelchen auf die religiöse Quelle
hindeuten: - es ist die warme, trauliche
Nähe des Lebens, die man beseelend in
all dem treuherzig aufs beste vermeinten
Kram, wie man ihn schöner eben nicht
mehr machen kann, verspürt. Bekommen
wir das gleiche im hohen Kunstwerk zu
fühlen, daß nämlich der Künstler sein Müchgeßß aus Ahomholz,Zakopane(Kat.x734)
Holzgefäß mit Rohrreifen, Böhmen (Kat. 1327)