„Baderii-A" von Hallstatt, Holzschnitzerei von Johann Kininger, Hallstaxt (Kat. 197)
menschlichen Gewerbe ist das häufige Auftreten der Stammesgewerbe; so
daß nicht etwa dieses oder jenes Individuum im Fortgang des Erwerbslebens
vereinzelt sich mit der Produktion hausindustrieller Überschüsse befaßt;
sondern die ältere und häufigste Entwicklungsform ist die, daß eine ganze
soziale Gruppe, ein Stamm, ein Tal, ein Dorf neben der Besorgung der
nötigsten Wirtschaft sich einem bestimmten Gewerbe widmet. Späte ReHexe
und das letzte Ausklingen dieser Verhältnisse haben wir in den sozialen
Eigentümlichkeiten unserer Hausindustrien vor uns. Gröden, Enneberg,
Viehtau, Zakopane, das I-Iuzulengebiet sind nur beliebig herausgegriffene
Beispiele für diese tiefgewurzelten Zustände. Nicht minder interessant und
weitgreifend sind die Erscheinungen und Folgen der Störarbeit, wie sie
von der Ausstellung nach manchen Seiten hin beleuchtet werden. Auch die
Störarbeit ist eine sehr altertümliche und weitverbreitete Form des Hand-
werks; sie ist international und begegnet uns in der Negerhütte so gut wie
in Roseggers Vaterhaus. Ein Beispiel! Der Bauer liebt es bekanntlich, die
Bauchranzen mit Pfaufederkielen reich gestickt, Oberösterreich (Kat. 206)