Wiegenband, Holz, Flachschnitzerei mit farbiger Wachseinlage (Kai. 7x3)
und Reliefplastik mährischer Töpferei) endlich zur rein bildnerischen Ver-
wendung aufsteigt, wovon es örtlich wieder ein Herabsinken zu älterer
Roheit geben kann, wie in manchen Krainerkrügen das typische Bild des
Doppeladlers wieder zur formlosen Verschwommenheit der Fleckenwirkung
herabsinkt. Und nun vollends die textilen Techniken in den nord- und süd-
slawischen Stickereien! Wie lohnend und lehrreich ist es, diese Irr- und Wirr-
gänge der stickenden Nadel zu verfolgen, den verwickelten und krausen Stich-
arten in ihren Elementen und ihrer späteren Ausbildung nachzuspüren und
die oft aus hohem Altertum herüberleitenden Fäden in ihrem Verlauf und
ihrer Verzweigung aufzudecken, an denen diese altererbte Kunst der Slawin
hängt! Freilich gibt dies Arbeit für manche hinzutretende Forscher auf Jahre
hinaus; aber sie muß einmal geschehen, und die Anfangsgelegenheit ist günstig.
Soll ich endlich auch noch hervorheben, daß die österreichische Volks-
kunde, aus deren langjährigerArbeit heraus die gegenwärtige Ausstellung über-
haupt ja erst möglich geworden ist, neue Impulse von derselben empfangen
wird? Man wird es mir, von dem als ein gutes Stück seines Lebenswerkes
Gedanke und Ausbau des Museums für österreichische Volkskunde herrührt,
zu gute halten, wenn ich mit ganz besonderem Nachdruck auf diese Aus-
stellung als auf eine glänzende Bestätigung des vergleichenden Grund-
gedankens, der meiner Museumsschöpfung zu Grunde liegt, hinweise. Wir
können und dürfen "nicht allein, wie es die Mode und Liebhaberei mit sich
ß . "V ' Feuerhund aus Schmiedeeisen (Kat. 2426)