regelmäßig mit derBemerkung:
„En somme, Sie wenden nur
an, was wir erfunden haben.
Warum bringen Sie nichts
Eigenes, Selbständiges?" Man
beginnt manche unserer künst-
lerischen Erscheinungen des
vorigen Jahrhunderts, für die
man bisher ein mitleidiges
Achselzucken hatte (ich er-
innere nur an Danhauser,
Amerling, Pettenkofen), mit
anderen Augen anzusehen; die
etwas schnodderige Atelier-
stimmung, für welche Muthers
Geschichte der modernen
Malerei der bezeichnende Aus-
druck war, ist verflogen und
hat einer gerechteren Würdi-
gung Platz gemacht. Bald da,
bald dort wird aus den Reihen
der angeblich Rückständigen irgend ein Vorläufer der neuen Richtung ent-
deckt und nicht immer ist es eine Kunsthändlerspekulation, welche hinter
dieser erneuten Wertschätzung steckt. Es ist das Gefühl, daß in der Kunst
die Technik zwar viel, aber nicht alles bedeutet, das Gefühl, daß neben dem
Scharfblick für die natürliche Erscheinung in der Kunst allemal Phantasie
und Gefühl mindestens gleichberechtigte Fak-
toren sind.
Die großen internationalen Kunstausstellungen
sind im Grunde aus der Vorliebe Für das Massen-
hafte hervorgegangen, die nach der Ansicht des
bekannten holländischen Baukünstlers Berlage,
des Schöpfers der Amsterdamer Börse, ein Ausfluß
des modernen Protzentums ist. Riesentheater,
Riesentingeltangels, riesige Bierpaläste und nun
auch riesige Kunstausstellungen - alles um die
Intimität des Vergnügens, des Kunstgenusses in
lautem Tamtam zu ersticken. Die Reaktion auf
allen Gebieten ist unausbleiblich. So haben wir
intime Theater, intime Cabarets, intime Kneipen
bekommen, für ein Dutzend Stammgäste etwa
ausreichend, und Kunsthändler bemühen sich,
Künstler in Solovorträgen stimmungsvoll zu
Schüssel, Fayence, blau mit eingerixzten Verzierungen.
Tschechoslawisch (Kai. x3u8)
_ _ _ Kmg, Fayence, bemalt in Blau und
prasentieren. Neben diesen Extremen kommt (m1„ Slowakiggh (im, H60)