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Die Toblacher Wasser
scheide zwischen Pontus und
Adria, dem Rienz-Etsch- und
dem Drau-Donan-Gebiet
liegt auf der ziemlich eintöni
gen sumpfigen Hochebene
des Toblacherfeldes (1.204
Meter), wo sich unmittelbar
unter einem weithin sicht
baren rothen Kreuze die
Drau ostwärts, die Rienz
westwärts wendet, um nun
das ganze Pusterthal zu
durchfließen, ein herrliches
Thal, das uns Dank seinen
zahlreichen Wendungen mit
jedem Schritt ein neues
Bild vor Augen zaubert,
eines großartiger oder lieb
licher als das andere; zu
beiden Seiten öffnen sich
prächtige Hochthäler, deren
romantische Gründe vielfach schon im Hauptthal sichtbar sind und manchen bequemen
Heeresstraßenpilger zu sich hinauflocken auf die mühseligen Alpenpfade.
Runkelstein.
Der erste Ort ist Tob lach, wo man bereits von der Straße aus einen sehr
günstigen Einblick in den wildzerrissenen Hintergrund des Höllenstein-Thals mit seinen
Dolomiten erhält. Westwärts folgt am Bade Maistadt vorüber Niederdorf, die Kopsstation
für den Besuch des Pragserthals, ein Glanzpunkt dieser Gegend. Der Weg dahin
theilt sich bei Hofstadt, rechts führt er im Walde nach Neu-Prags und am Fuße des
See- (2.808 Meter) und Roßkofl (2.588 Meter) zu dem in stiller Einsamkeit prächtig
gelegenen Pragser Wildsee, links aber geht es nach dem in raschem Aufschwung begriffenen
Alt-Prags mit den Kolossen des Sarnkofl und des Dürrenstein (2.836 Meter). Nahe der
Einmündung des Gsießerthals, das als Heimatsstätte Joachim Haspingers, des Kampf
genossen Hofers, einen Namen sich erworben hat, erscheint der hübsch gelegene Flecken
Welsberg, dessen gleichnamiges Schloß, sowie die Burg Thurm drüben an der romantischen
Gebirgsschlucht prangen. — Bei Olang, einem langgestreckten Flecken am Fuße des