Sandwagen mit Pferden, nach Modell von Marie Uchalius (Kat. VI, 12)
schon gelichtet, Menzel selbst, die Hände in den Taschen des breitschößigen Rockes. Auf
der anderen Seite sitzt seine Cousine, ein glattgescheiteltes Jüngferchen mit rundem
Gesicht, emsig mit der I-Iäkelnadel beschäftigt.
Voll Anmut und einem feinen Lavendel-Aroma vergangener Zeit ist dann das Bild
der Frau Martini, in der langgescheitelten, über die Ohren gestrichenen Frisur, dem Fichu
über den abfallenden Schultern, das einen schmalen herzförmigen Halsausschnitt freiläßt.
Sie sitzt auf einem breitlehnigen Biedermeierstuhl und stichelt an einer Stickerei nach
einer Vorlage. Sie liegt vor ihr auf einem schmalen Tisch, dessen Stützen zwei Lyren bilden.
Sehr liebenswürdig sind auch die Bilder der Kleinsten und der jüngsten von Jauer,
vor allen das des niedlichen Mädchens mit geilochtenen Haaren, das seinen großen
Schouten-Hut an den Bindebändern trägt. Felix Poppenberg
ACHT JAHRE SEZESSION. Von Ludwig Hevesi. (Wien, Konegen, 1906.) Ein
Buch von I-levesi ist immer ein Ereignis, das die Geister in Bewegung setzt, anregt
und fördert, auch dann, wenn es sie zum Widersprüche reizt. Nicht nur den Zustimmenden,
auch den Widersachern ist diese Sammlung der im achtjährigen Kampfe für die Sezession
an der Wienzeile und am Stubenring geschriebenen Aufsätze gewidmet, den „Freunden
und Feinden zur Erinnerung an eine bewegte und für beide Teile fruchtbringende Kunst-
Spielzeug, Holz, ausgesägt und bemalt. nach Entwürfen von Marie Uchatius