Ikonographie nach, welche wie
bei der „Auferweckung des La-
zarus" noch Verwandtschaft
mit der frühchristlichen Kunst,
zum Beispiel der Katakomben-
malerei zeigt, frühmittelalterlich
typischen Stils, wie auch in der
figürlichen Bewegung und in
der räumlichen Anordnung. Die
Kirche von Saint-Ghislain, Hai-
naut, besitzt einen stark, sowohl
in Bezug auf die Diamanten, als
auch auf die Goldarbeit, reno-
vierten kleinen Schrein rheini-
scher Herkunft, dessen sechs
allegorische Gestalten der Tu-
genden in en-plein-Email aus-
geführt sind, das heißt die Ge-
sichtsflächen und Hände, die
Evangeliarien und der Grund
sind im ursprünglichen Golde
stehen gelassen, während nur
Gewänder, Gesichtszüge und
Inschriften emailliert erscheinen,
Buchdeckel, XII. Jahrhundert (I-Ierzoglich Arenberfsche eine Technik, trotz des nor-
Sammlung) dischen Grubenschmelzes die
auch noch im XII. ]ahrhundert dauernd anhaltenden Beziehungen zu Byzanz
illustriert. Wieder in Vollemail sehr fein ausgeführte romanische Blätter- und
Palmettenornamentstreifen trennen einrahmend die Figuren voneinander.
Ein kleiner Tragaltar (I-Iolzkern mit geschlagenen Ornamentstreifen
und emaillierten Kupferplatten bekleidet) rheinischer Arbeit aus der Kirche
von Gladbach, ungefähr vom Jahre Izoof dessen Platte um den Altarstein
zwischen Zierbändern den KruziFixus mit Maria und Johannes unter den
Kreuzesarmen, zweimal den Weltenrichter auf der Erdkugel sitzend, das
Opfer Isaaks und eine Anzahl von Evangelisten und Heiligen als Rand-
umrahmung, dessen Wandfries an den Schmalseiten wieder apokalyptische
Darstellungen, an den Längsseiten die Apostel unter einer Rundbogenarkatur
aufweist, zeichnet sich durch eine große Korrektheit in der Grubenschmelz-
ausführung-verschiedene Tönungen in Blau, Grün, Gelb, Weiß undBraunrot
-- und durch die ebenso sorgfältige Anpassung der aufgenagelten Rezipienten-
plättchen an dem mit Inschriften und Ornamenten gravierten in Gold getrie-
"' Figurierte auch schon auf der kunsthistorischen Ausstellung von xgon zu Düsseldorf sub Nr. 53x. Ver-
gleiche such Falke-Frauberger, Deutsche Schmelzen-heizen des Mittelalters. Frankfurt am Main 1904. Tai.
23 und 24.