MAK

Volltext: Monatszeitschrift IX (1906 / Heft 2)

 
Aus den Villacher Fachkursen xgo5. Entwurf zu einer Kamingamitur, Einsatz und Vcrsetzer von L. Hubeny 
(Kurs Professor Hammel) 
Höhe mit der Kostbarkeit der verwendeten Metalle und Steine. Daß aber 
auch die Lütticher Goldschmiede durch eine stilvolle Ausnützung des dem 
Material innewohnenden Charakters eine künstlerische Wirkung zu erzielen 
verstanden, bezeugt uns ein Columbarium spätromanischer Zeit: auf einem 
halbkugeligen, auf Tierklauen mit dem verbreiterten Rande aufliegenden 
Fuße, der zwischen einer Rankengravierung drei kreuzförmige Emails mit 
im Metall ausgesparten gravierten Madonnen auf tiefdunklem Grunde trägt, 
erhebt sich ein in primitiven Kreuz- und Kreismotiven durchbrochener 
Zylinder, der, sich verjüngend, zwei buckelbesetzte Knäufe aufweist; auf dem 
obersten sitzt die Taube mit geschlossenen Flügeln, die eine äußerst elegante 
Silhouette zeigt und deren fein graviertes Gefieder schon an die raffinierte 
Geschicklichkeit des gotischen Stichels mahnt! Der inmitten der Brust 
befestigte, a Cabochon geschliffene, von einem Blättchenkranz gehaltene 
Amethyst diente als Verschluß für die dahinterliegende Hostie. 
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Von Elfenbeinkunstwerken auf der Lütticher Ausstellung begegneten 
wir vor allem einem herrlichen Tragaltärchen karolingischen Stils aus der 
schon einmal genannten Kirche Saint-Aubain in Lüttich. Der die Mensaplatte 
umgebende vergoldete Silberblechstreifen zeigt, wie auch die beiden Leisten 
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