einem Schrägdach beschatteten, mit
einem Relief geschmückten Garten-
mauer, eine von blühenden Schling-
pflanzen umsponnene Idylle.
Einige Grabmäler, welche den
christlichen Charakter stark betonen,
schließen sich den Formen der Renais-
sance an. S0 ist Adolf Hildebrandts
Epitaph für Konrad Fiedler in seinem
Reichtum dekorativer Feinheiten den
Nischengräbern der Florentiner Früh-
renaissance nachempfunden, sein edles
Relief der Kreuztragung für die Erinne-
rungstafel der Kaiserin Friedrich in
Cronberg und sein lautenspielender
Engel vom Grabmal des Wagner-
Dirigenten Levy in Partenkirchen den
schönsten Arbeiten Luca della Robbias
an die Seite zu stellen. Dessen Lieb-
lingstechnik, die farbig glasierte Relief-
Majolika, versucht die Karlsruher
_ VIII. Ausstellung der Ans and Crafts Society, Lon-
Manufaktur IlCüBfdlDgS auch der Grab- don. Platiiertei-Kesselaufschmiedeeiseniem Ständer
Plastik dienstbar zu machexm Neben von Edward Spencer, ausgeführt von Charles Moxey
.. . . . . .. . (A '51 'G ild
Suß ist Thoma in diesem Sinne tatig, m ms u )
doch läßt sich die Wirkung der einzelnen Platten kleinen Umfangs mit
Heiligenfiguren, Engeln, Evangelisten nicht beurteilen, da die Art ihrer
Verwendung nicht angedeutet ist. Thoma beabsichtigt, wie mir mitgeteilt
wird, sie nicht bloß zur Bekleidung von Wandnischen zu verwenden,
sondern auch in Grabsteine einzusetzen, wie leicht getriebene und gravierte
Bronzeplatten, die er beim Grabmal des Fabrikanten Hermann Schumm
in Bonn und bei seinem eigenen Familiengrab auf dem Frankfurter Fried-
hof in eigenartig sinnvoller Weise verwendet. Ersteres ist eigentlich eine
Schöpfung des Karlsruher Bildhauers Fridolin Dietzsche, der nur zu der
eingesetzten Bronzeplatte einen Entwurf Thomas benutzte. Diese zeigt
etwa in Form einer vergrößerten Plakette das Brustbild des Verstorbenen
im Profil, wie er scheinbar in seinen Fabriksräumen einhergeht, hinter
ihm ein mächtiges Schwungrad, durch dessen Speichen ein dornengekrönter
Christuskopf strahlt. Man wird Pastor Franck Recht geben müssen,
der in dieser, von dem meist beptiügten Felde des Grabmalgedankens weit-
abliegenden Darstellung mystische Zusammenhänge mit dem Worte des
Apostels Paulus „Christus ist mein Leben und Sterben ist mein Gewinn"
findet. Einen Künstler wie Thoma kann nur der verstehen, der nicht nur
mit dem Verstand rechnet und noch nicht verlernt hat, der Stimme des
Gemüts zu lauschen. Der Fabrikslärm, die Triumphe der modernen
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