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Inhaltsverzeichnis: Monatszeitschrift XIX (1916 / Heft 8 und 9)

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Geschehnisse nur dann begrifflich zu akzentuieren wagt, wenn damit auch diese Indivi- 
dualität selbst, das Endziel und die Frucht alles historischen Sichbemühens, in ihrer einzig- 
artigen Wirkung gesteigert erseheint." Fritz HD6118!" 
WIEN. ZWEI JAHRE KÜNSTLERFÜRSORGE. In der Mitte September 
abgehaltenen Sitzung des Künstlerfürsorgekomitees, welchem die Professoren von 
l-[ellmer und Darnaut als Vizepräsidenten, ferner als Mitglieder die Architekten, Bildhauer 
und Maler: Adams, Professor Bacher, Professor Breitner, Hänisch, Regierungsrat 
Professor Hoffmann, Dr. Junk, Keller, Professor Freiherr von Krauß, A. Novak, Ranzoni, 
Direktor Hofrat Roller, Professor Schmutzer, als Geschäftsführer kaiserlicher Rat 
Präeeptor und als Rechtsbeistand Dr. A. Schük angehören, erstattete der Präsident Hofrat 
Dr. Leisching Bericht über die nunmehr zweijährige Tätigkeit zur Unterstützung not- 
leidender bildender Künstler. Die Gesamteinnahmen des Komitees betrugen 318.x86 Kronen 
und 2400 Kronen Rente. Seine Majestät der Kaiser widmete 4o.0oo Kronen, das k. k. Mini- 
sterium für Kultus und Unterricht 32.600 Kronen, das k. k. Ministerium für öffentliche 
Arbeiten 16.000 Kronen, der niederösterreichische Landesausschuß 4000 Kronen, die 
Kommune Wien 40.300 Kronen; die Summe von 187.586 Kronen wurde durch Spenden 
von Kunstfreunden aufgebracht. Das Komitee hat in seinen bisher abgehaltenen 
x05 Sitzungen 3604 Unterstützungsansuchen von 735 Künstlern erledigt (44 Architekten, 
x68 Bildhauern, 523 Malern). Von diesen 735 Künstlern gehören 126 den Wiener 
Künstlervereinigungen an, 609 stehen außerhalb der Organisationen, 91 der Unter- 
stützten entfallen auf die Kronländer und die in Wien lebenden reichsdeutschen 
Künstler, 5x der Unterstützten sind Damen. Einbezogen in die Hilfsaktion sind auch 
die Absolventen und die zur militärischen Dienstleistung eingerückten Schüler der 
Akademie und der Kunstgewerbeschule und anderer kunstgewerblicher Bildungsanstalten. 
Die Zahl dieser letzteren beträgt dermalen 117. Die Zuwendungen bestehen in Beiträgen 
zum Lebensunterhalt und zur Deckung der Wohnungs- und Ateliermieten, in Equipierungs- 
beiträgen und fallweisen Zuschüssen an die ins Feld gegangenen Künstler, in Aushilfen 
an die Familien Eingerückter, Invalider und Gefallener. Bisher wurde die Summe von 
221.958 Kronen verausgabt; die gesamte Werbetätigkeit und Verwaltung der Hilfsaktion 
wurde mit dem Betrage von 792 Kronen gedeckt. Angesichts der täglich wachsenden 
Anforderungen an die Mittel des Komitees bittet dieses alle Kunstfreunde dringendst 
um weitere Spenden. Der Sitz des Komitees ist in der k. k. Akademie der bildenden 
Künste. 
MITTEILUNGEN AUS DEM K. K. ÖSTER- 
REICHISCHEN MUSEUM s:- 
ÜRATORIUM. Der Minister für öffentliche Arbeiten hat auf Grund des Q 8 
der Statuten des Österreichischen Museums den Sektionschef Wilhelm I-Iaas im 
Ministerium für öffentliche Arbeiten zum Mitgliede des Kuratoriums des Österreichischen 
Museums für die Dauer der restlichen Funktionsperiode ernannt. 
ß Vgl. Georg Dehio, Die Krisis der deutschen Kunst im XVI. Jahrhundert (Vortrag im Stidelscben 
Museumsverein zu Frankfurt arn Main xgig). Archiv für Kulturgeschichte, XII. Band, 1916, r. Heft, Seite 2: 
Die geschichtliche Wirklichkeit, so wie wir sie allein kennen, ist eine unlösliche lneinandersehiebung von Not- 
wendigkeit und Freiheit, von Entwicklung und Verwicklung, von Kontinuität und Diskontinuität. Auf die Kunst- 
geschichte angewendet heißt das: alles Geschehen in ihr ist ein Zusammenwirken innerkilnstlerischer und 
außerk iinstleriscb er Komponenten. Ihre Stellung zueinander ist in jedem Augenblick eine neue, gerade so 
noch nicht dagewesene. Und in ähnlicher Weise legt Hans Tietze am Schluß des bereits angeführten Kapitels 
der „Methode der Kunstgeschichte" seinen Begriff der Kunstgeschichte ebenso ungezwungen wie plausibel fest 
als „eine Erforschung und Darstellung aller - ästhetischen und außerästhetischen - Tatsachen, die die 
Entwicklung des menschlichen Kunstwollens erkennen lassen, in ihrem kausalen Zusammenhang".
	        
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