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Volltext: Monatszeitschrift IX (1906 / Heft 3)

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Schiffsrädereingefiihrt. 
Dagegen zieht er bei 
der Verzierung seines 
silbernen Zucker- 
streuers und Löffels 
Halbedelsteine zu. 
Eines der hüb- 
schesten Stücke jener 
Gruppe, die sich am 
besten als „Draht- 
schmuck" bezeichnen 
läßt, ist die zierliche 
silberne Halskette mit 
Einlage von schotti- 
schen Topasen in den 
abwechselnd vierecki- 
gen und kreisförmigen 
Tempel zu Mamand, nach james Fergusson „lllustraxions of Indian  , VOD. AHCC 
A"hi""""" Gimson. Von Ashbee 
und der Guild of Handicraft erwartet man immer das Beste an Geschmack 
und schöner Ausführung und auch diesmal kam von dieser Seite keine 
Enttäuschung. In der Form lehnt sich Ashbee noch an das Cinquecento 
und weiß dabei seinen Goldarbeiten eine gefällige Weichheit und Abrun- 
dung ohne Verlust an Präzision zu verleihen. Nirgends findet man scharfe 
Kanten, nirgends die geringste Nachlässigkeit in der Arbeit. Auch Paul 
Coopers Goldschmuck zeichnet sich durch ähnliche Eigenschaften aus. 
Sein gelungenstes Stück - und wenn man von der ein wenig plumpen Form 
des Anhängsels absieht, vielleicht das feinste Schmuckstück der ganzen 
Ausstellung - ist eine Halskette aus Gold mit Chrysoprasen, Amethysten 
und Perlen. Die Glieder der Kette bestehen abwechselnd aus sternartigen 
Gebilden mit einem Stein irn Mittelpunkt und ziemlich naturalistisch behan- 
delten Rosenblüten und sind durch kleine Rosetten getrennt. Die Arbeit ist 
von unvergleichlicher Feinheit, wundervoll ziseliert und weich abgerundet. 
Sogar was in der Zeichnung und in der Abbildung scharf erscheint, wie zum 
Beispiel die Spitzen der Sterne und die Kanten der Rosenblätter, ist im 
Material gemildert und fühlt sich sanft an. Ganz originell sind auch zwei 
Ringe desselben Künstlers, obgleich dieselben mehr zum Ansehen als zum 
Tragen bestimmt scheinen. Jedenfalls wäre es unmöglich, einen Lederhand- 
schuh darüber zu ziehen. 
Das Weinrebenmuster, von dem ich schon wiederholt gesprochen habe, 
hat sich auch im Schmuck eingebürgert. Es scheint nach und nach an Stelle 
des einst so beliebten Pfaues zu treten, mit welchem so schrecklich viel 
Mißbrauch getrieben wurde. In der Brosche von Margaret Clarke ist es ganz 
leicht stilisiert, fast frei behandelt. 

	        
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