MAK

Volltext: Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild: Tirol und Vorarlberg

29 
wenigen Stunden gelangt man aus der mächtigsten Alpcnscenerie des Gletschergürtels in 
die Zone üppigfruchtender Weinberge. 
Im innersten Herzen des Burggrafenamtes endlich bei Meran öffnet sich von 
Nordosten her das berühmte Passeierthal. Ja — wer hätte wohl nicht schon gehört 
von Andreas Hofer, dem edelsten Blutzeugen aus den Freiheitskriegen? Wir wandern an 
der Zenoburg vorüber zum Wallfahrtsort Riffian, der wunderthätigen Zufluchtsstätte 
kinderloser Frauen. Dahinter liegt der erste Schilthof und bei ihm die Grenze des Wein 
baues. Ein Schilthof! Was das etwa sein mag? Schilt- oder Schildhöfe nennt man in 
Karlsteg. 
Passeier jene Bauernhöfe, welche früher mit besonderen Vorrechten, wie Steuer-, Waffen- 
und Jagdfreiheit ansgestattet waren und deren Besitzer dafür auf dem Schlosse Tirol den 
Hofdienst leisteten; sie sind äußerlich durch ihre Eckthürme kenntlich. Seit einem halben 
Jahrhundert bedeutungslos, ist ihnen nur noch der Name geblieben. Unweit St. Martin, 
dem ersten Dorfe, das uns begegnet, steht der Pfandlerhof und die Hoferhütte, ersterer 
bekannt als Hofers Zufluchtsstätte im Jahre 1809; in letzterer wurde er 1810 gefangen 
genommen. Eine halbe Stunde dahinter liegt der Sandhof, das Wohnhaus des „Sand- 
wirths von Passeier". Weiter auswärts folgen St. Leonhard, wo der ehemals viel 
begangene Weg über den Jausen nach Sterzing beginnt, und Moos; darüber baut sich das
	        
Waiting...

Nutzerhinweis

Sehr geehrte Benutzerin, sehr geehrter Benutzer,

aufgrund der aktuellen Entwicklungen in der Webtechnologie, die im Goobi viewer verwendet wird, unterstützt die Software den von Ihnen verwendeten Browser nicht mehr.

Bitte benutzen Sie einen der folgenden Browser, um diese Seite korrekt darstellen zu können.

Vielen Dank für Ihr Verständnis.