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Volltext: Monatszeitschrift IX (1906 / Heft 6 und 7)

angreifen würde, müssen die Glasplatten in den Ecken genau aneinandergeschliifen sein und 
die Eisenbänder fassen von außen diese Glasplatten und halten sie zusammen. Diese Kon- 
struktion sieht man deutlich an der Art, wie die Eisenbänder zusammengenietet sind. In 
gleicher Weise ist dann der Ständer angefertigt. Durch eine besondere Vorrichtung wird 
Luft in einem Behälter komprimiert und dann durch ein Ventil in das Aquarium geleitet, 
so daß infolge der Luftzufuhr das Wasser niemals gewechselt zu werden braucht. Man ist 
daher in der Lage, in diesem Aquarium die schönsten Seetiere, die ja durch ihre leuchten- 
den, ungeheuer feinen Farbenwirkungen von höchstem Reize sind und in verschiedenen 
Beleuchtungen und bei der Bewegung immer neue Farbenspiele erzeugen, täglich bewun- 
dern zu können, ohne daß damit eine besondere Mühe verbunden wäre. 
An den Ecken hat Maler Zwickle kleine Fischköpfe modelliert und unten in Relief 
getrieben einen beutesuchenden Fischreiher angebracht. Eine schon durch die Art des 
Entstehens der Form aus der Notwendigkeit außerordentlich befriedigende Arbeit. 
A. Schestag. 
MITTEILUNGEN AUS DEM K. K. ÖSTER- 
REICHISCHEN MUSEUM so- 
USSTELLUNG DER KUNSTGEWERBESCHULE. Die diesjährige Aus- 
A stellung der Schülerarbeiten der Kunstgewerbeschule findet vom m. bis inklusive 
24. Juni in den Räumen des Österreichischen Museums statt. 
In 34 Abteilungen gegliedert, umfaßt sie im Parterre den Säulenhof und im ersten 
Stockwerk die Galerie, alle Ausstellungsräume, den Sitzungssaal sowie einen Teil des 
Vortragssaales. 
Alle Abteilungen des vorbereitenden Unterrichtes, dann die Hilfsdisziplinen mit 
Übungsfächern, ferner alle Fachschulen, Spezialateliers und -Kurse sind teils durch Ent- 
würfe der Schüler, teils durch ausgeführte Gegenstände vertreten. 
Wir werden über die Ausstellung im nächsten Hefte ausführlich berichten. 
AHRESBERICHT DES K. K. ÖSTERREICHISCHEN MUSEUMS. 
Der kürzlich erschienene Jahresbericht des Österreichischen Museums konstatiert 
zunächst die im Laufe des Berichtsjahres erfolgten Veränderungen im Kuratorium, vor 
allem die Enthebung Seiner Exzellenz des Freiherrn von Gautsch von der Funktion eines 
Präsidenten des Kuratoriums des Österreichischen Museums mittelst Allerhöchsten 
l-Iandschreibens Seiner k. und k. Apostolischen Majestät vom 6. Jänner 1905 und die gleich- 
zeitig erfolgte Ernennung Seiner Exzellenz des Grafen Schönbom zum Präsidenten des 
Kuratoriums. Sodann werden die ausgeschiedenen und die neu ernannten Mitglieder dieser 
Körperschaft aufgezählt und des am xg. Juni erfolgtenAblebens des k. k. ordentlichen Pro- 
fessors an der Wiener Universität Dr. Alois Riegl gedacht. 
Auf die weiteren, die Mitglieder des Kuratoriums betreffenden Nachrichten folgt die 
Aufzählung der innerhalb der Beamtenschaft des Österreichischen Museums und des Pro- 
fessorenkollegiums der Kunstgewerbeschule erfolgten Personalveränderungen. 
Hierauf werden die bemerkenswerten Ankäufe älterer Kunstwerke hervorgehoben: 
Eine Reihe holländischer Möbel; dalmatinische, Altwiener und französische Silber- 
arbeiten; eine Reihe von Porzellanen, darunter namentlich zahlreiche Altwiener Porzellane; 
mehrere Ornate aus Brokaten des XVIII. Jahrhunderts; zahlreiche ältere Wiener und 
Egerländer Stickereien; eine große Zahl älterer dalmatinischer und slowakischer Stickereien 
und Arbeiten aus Ostgalizien und aus der Bukowina; eine große Anzahl alter japanischer 
Stoffmuster aus der Sammlung des Japanforschers und Geographen Freiherrn von Siebold. 
Der Bericht geht sodann auf die Ausstellungen im Museum über und erwähnt zunächst 
die Ausstellung älterer japanischer Kunstwerke, die vom 7. jänner bis 26. März währte
	        
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