DVD
sich das Bestreben,
dem Innern des Hau-
ses, dem Hof, dem
Garten jenes Maß
von Schmuck zuzu-
wenden, dessen man
zur Verschönerung
desLebens bedurfte,
während man der
Straßenseite nur die
sparsame Betonung
derNotwendigkeiten
gönnte. Es war kein
Grund vorhanden,
über die Dürftigkeit
und Kulturlosigkeit
der inneren Nüch-
ternheit hinwegzu-
täuschen, wie es im
Zinshausbau späte-
rer Tage zur Regel
wurde, man stellte
im Gegenteil ge-
flissentlich nach au-
ßen nur einfache
Mittel zur Schau,
die man nach innen
steigern konnte; da-
beiwar augenschein-
lich noch jene Liebe
zur Natur lebendig,
welche später die
Großstadt so gründlich abzutöten vermochte. Was aus den reizvollen Bil-
dern, die der photographische Apparat noch immer aus den alten Stadtteilen
zu holen vermag, so eindringlich zu uns spricht, ist viel mehr eine Gesinnung,
als ein Vorbild, das nachgeahmt werden könnte. Es ist das Walten natürlicher
Empfindung für die Benützung des einfachsten Werkzeugs, um der Freude
am Leben, an Licht und Farbe, an Ruhe und Behagen Ausdruck zu geben.
Wenn Morris mit Recht oft betont hat, daß es die Freude am Schaffen
ist, welche das Menschenwerk zum Kunstwerk erhebt, so müssen wir
auch diese anspruchslosen Äußerungen heimatlicher Lebenslust zu den
Schöpfungen zählen, für welche man das Wort Heimatkunst geprägt hat.
Die Spuren südlicher oder nördlicher Einflüsse, die Abhängigkeit von
eingebomen ältesten Überlieferungen und Abstammungsmerkmalen sind fast
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Wien, Garteneingang, Piaristengasse