und vernanen gescnar-
feneDurchbruchstreifen
finden sich schon auf
frühen sarazenischen N -
Arbeiten aus ägyp-
tischen Gräbern." Und '
wenn man die Entste-
hungszeit dieser Sticke- .
reien auch nicht genau
bestimmen kann, so
darf man trotzdem wohl
annehmen, daß hier _
Zeugen älterer Überlie- '
ferung vorliegen als bei
den italienischen Ar-
beiten. Ein strenger
Beweis mangelt heute
allerdings noch, doch
könnte ein Blatt in dem
Musterbuche des Gia-
como Franco „Nuova
Inventione" (Venedig
r596),dashier(Seite373)
abgebildet ist und die
Bezeichnung „Mostra
Suriana con altre mes-
trette diredicelli" (Syri-
sches Muster und andere kleine Reticellamuster) trägt, wohl auf orientalische
Herkunft der genannten Arbeitsart schließen lassen; es stimmte eine solche
Annahme sehr gut zu dem oben gelegentlich der Macrameearbeit Gesagten,
und auch der Ausdruck „griechische Spitze", der dann auf die weitere Ver-
mittlungsstufe hindeutete, ließe sich mit dieserAuffassung sehr wohl vereinen.
Bemerkenswert erscheint mir aber auch, daß offenbar eines der einfachsten
Muster als syrisch bezeichnet ist, während das genannte Buch sonst außer-
ordentlich reiche Formen enthält, die nur einfach „merli di redicella" be-
nannt sind.
Man darf also wohl annehmen, daß vom Oriente, der in der Ausge-
staltung der Leinenwäsche, wie gesagt, Europa überhaupt vorangegangen ist,
der erste Anstoß erfolgt ist, daß die wirkliche Ausgestaltung dieser Formen
aber in Italien vor sich gegangen ist.
Wenn sich in diesen Arbeiten nun von Anfang an die Neigung zu streng
geometrischen Formen bemerkbar macht, soist das nichts „Gotisches", wie
"' „Entwicklungsgeschichte der Spitze", Abbildung x.
Anton van Dyck, Herzog von Richmond (Louvre. Paris)
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