Spitzen- und Porträtausstellung in Wien. Besatz eines Rochets, genäht, österreichische Arbeit,
x87o-8o. l 3 d. n. Gr. (Kam-Nr. 690)
land, Böhmen und anderen Gebieten viel ausgeführt und dort auch früh
schon nachgeahmt worden zu sein.
Die Valenciennes-Spitzen sind gleichfalls in einem einzigen Stück geklöp-
pelt, aber aus ein und demselben-Faden und mit einem gleichm igen Netze;
dies setzt sie gegenüber den Mechelern an Geschmack und Schönheit natür-
lich etwas herab. Sie sind gleichwohl, wenn sie auch weniger schön sind,
teuer, weil sie solider sind. Sie stehen überdies durch die Farbe zurück, sie
sind etwas rötlichweiß und nie ganz rein weiß. Man macht in Gent dieselben
Sorten, aber weniger dicht und weniger teuer; man nennt sie darum falsche
Valenciennes (fausses Valenciennes), an Schönheit stehen sie aber fast
gleich." Man vergleiche die Abbildung auf Seite 407 oben."
Die Hauptarten der niederländischen Spitze wären danach ziemlich
klar; man könnte noch hinzufügen, daß die Brüsseler Spitzen, das heißt die
in einzelnen Teilen geklöppelten und dann zusammengesetzten, an den
' Mit der hier erwähnten rötlichen Färbung ist aber nicht zu verwechseln, daß manche ältere Spitzen einen
tee- oder knlfeebrnunen Ton haben; manche Stücke wurden offenbar schon in alter Zeit gefärbt, vielleicht
um zum Oberkleide heaser zu stimmen.
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