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Volltext: Monatszeitschrift IX (1906 / Heft 6 und 7)

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Spitzen- und Porträtausstellung in Wien. Antependium für den Gnaden-Altar in Maria-Zell, Gabe weiland 
der Kaiserin Maria Anna und anderer hoher Spender. Nach Entwurf von jos. Storck ausgeführt im böhmischen 
Erzgebirge. i]; d. n. Gr. 
und somit gewissermaßen das letzte Stück der Empirespitze darstellt. Wenn 
sich reichere naturalistische Formen finden, dann sind sie auch sehr natura- 
listisch und viel kräftiger in der Abschattierung als bisher; es zeigt sich aber 
auch hierin die Lösung des alten Stilgefühles, das den F lächencharakter der 
Spitze immer (selbst wenn es Reliefs aufsetzte) mehr gewahrt hat. 
Gerade in der 181 r von Napoleon begründeten Spitzenschule zu Alencon, 
die wohl zuerst einen Spitzenmusterzeichner von Staats wegen beschäftigte, 
wurde auf dieses Schattieren großer Wert gelegt. Auf diesem Wege schritt 
dann die Entwicklung bis in die Fünfziger- und Sechzigerjahre des XIX.]ahr- 
hundertes, die ja die höchste Entwicklung des Naturalismus darstellen, 
immer weiter vor. 
Noch besonders hervorzuheben wäre vielleicht, daß die echten Brüsseler 
Spitzen, wenigstens der Sechzigerjahre des XVIII. Jahrhundertes, noch keine 
geklöppelten Blumen haben, sondern daß nur die Gründe entweder geklöppelt 
oder genäht sind, während später - zum mindesten im XIX. Jahrhunderte f 
die geklöppelten Blumen gerade als Kennzeichen der Brüsseler Arbeiten 
gelten; sie finden sich zumeist auf- oder eingenäht in besonders gearbeitetem 
Klöppel- oder Maschingrunde (Tüll); man vergleiche die Abbildungen auf
	        
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