aus den Augen wischt, seinen
ersten Sieg. Wie fern steht sie dem
Schulakt und aller Landläufigkeit
des "gelernten" Plastikers über-
haupt. Dieser mag die Sache
schlauer anfassen, mit der Form
allerlei Künste treiben, bei Engel-
hart ist das Ungewohnte von Ge-
fühl durchdrungen, das noch nicht
in Handwerksmäßigkeit erstarrt
ist. Es ist die Feierlichkeit einer
nicht alltäglichen Verrichtung da-
bei. Er hat dann rasch nach-
einander noch mehrere Büsten
und Statuetten aus dem eigenen
Hause gebracht: die Kinder, die
Frau. Manche waren gleichzeitig
mit anderen von Bildhauerhänden
ausgestellt und da sah man ganz
deutlich, wie das persönliche
Element in ihnen zu plastischem
Reiz wurde, dem jene nicht gleich-
kamen.
1905 brachte er die eigentüm-
liche Raxlandschaft; einen Blick
von oben, aus der Vogelperspek-
tive auf die winterlich verschneite
und vereiste Gegend. Ein Grau in
Grau, in dem ein Schwarz und
Weiß von lauter ornamentalen
Flecken stak, all die verkürzte
Bodenplastik als Flecke von Hell
und Dunkel auf die Fläche pro-
jiziert. Ein landschaftlicher Spuk,
aus modernem Auge heraus.
Immer wieder ist man überrascht
von den neuen Einfällen, die ohne
viel Federlesens auch gleich aus-
geführt werden. Gleichzeitig er-
schien der bucklige Harfenist mit
seiner pechschwarz frisierten Sän-
gerin in der blauen, weißgetupften
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Josef Engelhart, Studie, Pastell
Bluse. Zwei unverfälschte Typen aus der Welt, in der man absammeln
geht; sie die „Harbheit" selbst, er der arme Teufel in Callots Manier,