josef Engelhart, Die Burgmusik, Gouache
Artus, mit dem lang herabhängenden Zopf, und ihren Gemahl, König Uter,
und seinen Bruder Pendragon. Befremdliche, zum Raten aufgehende Er-
scheinungen aus einer stilisiert geborenen Welt, die für uns schon reines
Ornament geworden ist, geometrische Zierformel, als blasser Unterdruck zu
gebrauchen für üppige Neudrucke von alten Ritterromanen. Auch in solchen
Phantasmen ergeht sich die dekorative Spekulation eines Vielseitigen vonheute.
In der Herbstausstellung 1905, in der der „religiösen Kunst", war er in der
Tauikapelle durch eine Darstellung des Kindesmordes vertreten. Die Mutter
(zu der ihm eine Erdberger Arbeitersfrau saß) hockt in trostloser Düsterkeit
am Boden, zwischen den verstreuten Leichen ihrer Kinder. Die verzweifelte
Stimmung äußert sich schon in dem harten Realismus, mit dem die Grau-
samkeit der Tatsachen vorgetragen ist. Und doch hat der Künstler die
Schauerlichkeit dieser Kinderleichen, die er wochenlang im Seziersaal mit
ergriffener Seele studierte, wesentlich gemildert. Man sieht es erst ange-