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Volltext: Monatszeitschrift IX (1906 / Heft 5)

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entlehnt: Fisch, Kotelette, Ente, 
ein Hase, Früchte und so 
weiter. An den Wänden hängen 
Bilder von Hörmann, Petten- 
kofen, Jettel. Die moderne Kri- 
stallkrone ist von Engelhart 
entworfen. Seine Idee war auch 
bei dem übrigen Hausrat maß- 
gebend, doch war Leopold 
Bauer sein Möbelhelfer. Der 
Speisesaal öffnet sich mit einem 
grünenden und blühenden Er- 
ker nach dem Garten. Im Salon 
aber ist eine Wand als Aqua- 
rium ausgestaltet, mit mehreren 
Durchbrüchen in die Freiluft 
hinaus. Das Leben der Wasser- 
tiere spielt sich als lautloses 
Idyll neben dem glücklichen 
Familienleben ab. Draußen 
aber grünt der gemütliche 
1 Hausgarten, den der Künstler 
selbstverständlich für seine 
Freilicht-Aktstudien mit den 
bekannten vegetabilischen Re- 
Hexen benützt. Da dehnt sich 
die stattliche Kegelbahn, über 
der eine hohe weiße Feuer- 
mauer vom Hausherrn al fresco 
mit den Karikaturporträten der 
_ Freunde und künstlerischen 
Kriegskameraden bemalt ist. Alle sind da, die bekannten Gestalten der„]ungen" 
von 1897, mit freundschaftlicher Schonungslosigkeit stilistisch verballhornt. 
Die lange schwarze Gestalt Alfred Rollers, in rechtwinkligster Konstruktion, 
überragt sie turmhoch. Der Garten ist eine Ressource für sich. Da sind alle 
Tages- und Jahreszeiten zu Hause und stehen nach Bedarf Modell. Da gibt es 
bogiges Gemäuer wie in einem Kloster und ein verlassenes Lusthäuschen im 
Großvaterstil, mit seinem Weiß zwischen dem dünnen Grün ein Khnopffsches 
Motiv. Motive für allerlei Stimmungsmaler gibt es da und sie wechseln zu jeder 
Stunde, mit jedem Wetter. Über die Gartenmauern schauen allerlei angenehm 
gewöhnliche oder sonderbare Gebäude herein. Ein Mauthnersches Barock- 
palaischen, in dem jetzt Kolo Moser haust. Und der ziegelrote Spitzturm 
einer neuen Kirche ist erst kürzlich emporgesproßt und versucht in den 
Himmel zu wachsen. Es ist ein modernes Künstlerheim, wie es in Wien 
josef Engelhart, Gasthausganen in Karlsbad, Pastell
	        
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