MAK

Volltext: Monatszeitschrift IX (1906 / Heft 5)

Josef Engelhartakinderbildnisse. Wandfüllungen, kolorierte 
Kreidezeichnungen 
werken, die als Zeugen 
einer entwickelten alten 
Holzbaukunst von uns 
bewundert werden, die 
Nachkommen ihrer Er- 
bauer als Fabriksarbei- 
ter wieder, die nicht 
mehr im stande sind, 
von dem Erträgnis der 
Bewirtschaftung ihres 
Besitzes zu leben. So 
bringt die Verschiebung 
wirtschaftlicher Ver- 
hältnisse nicht bloß die 
Verarmung eines Be- 
völkerungsteiles, son- 
dern in der Regel auch 
die Vernichtung künst- 
lerischer Traditionen 
und wertvollen Kunst- 
gutes mit sich. Sie ver- 
ändert beständig den ur- 
sprünglich in früheren 
tätigen Jahrhunderten 
entstandenen Charakter 
dei-Bauweiseunddrückt 
den Kulturgrad der Be- 
völkerung oft sehr be- 
deutend. Da es nun lei- 
der in der Regel ganz 
undurchführbar ist, die 
Schätze heimischer 
Volkskunst an Ort und 
Stelle zu erhalten, mit 
neuem Leben zu erfül- 
len, ist ihre Konservie- 
rung in möglichst ur- 
sprünglicher Form im 
Rahmen einer kunstgewerblichen und kulturhistorischen Sammlung sehr zu 
begrüßen. 
Der günstigste Fall ist in der Regel der eines Neubaues für museale 
Zwecke, in welchem die ursprünglichen baulichen Bedingungen solcher 
Raumausstattungen, welche übertragen werden sollen, berücksichtigt werden 
können. Wir hatten bereits einmal, anläßlich der Besprechung der nordischen
	        
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