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Altsteierischer Prunksaal vom Jahre 1563 (aus Sehloß Radmannsdorf in Weiz). Nach Lacher, Alrsteierische
Wohnräume im Landesmuseum zu Graz (Leipzig, Karl W. Hiersemann)
Fensterplätze sie nach innen bilden helfen und wie sich an sie eine breite und tiefe Eck-
koje anschließt.
Treppenführungen, Türen, die Flurbehandlung, die Beleuchtung, das alles fand eine
sinnvolle Ausbildung. Die größte Tat aber ist, daß Geßner, was Sehring früher schon
schmuckfreudig im Künstlerhaus erstrebte, ohne Nachfolge zu finden, neu wieder begann:
den Hof des Hauses aus einer Partie honteuse zu einem entzückenden Garten- und Brunnen-
platz zu wandeln.
Von Geßner sieht man in der Werkringausstellung das Modell für ein Kurhaus in
Thüringen, das als zierliche Miniature alle Lieblichkeiten und Behaglichkeiten dieser Bau-
weise erzählt und in seiner wechselnden Gliederung mit aufsteigenden und niedriger
gezogenen Dächern, mit Abbuchtungen und Flügelverzweigungen eine interessante
Silhouette und lebendigen Grundrißrhythmus zeigt.
Wirkliche Wohnräume vorzuführen, darauf muBte ja diese Veranstaltung, die nur
auf einen Monat berechnet ist, verzichten. Sie mußte sich auf eine Improvisation, auf
ephemere Inszenierung, auf Ausstellungs- nicht Lebensraumkunst beschränken. Geschmack
bewies man jedenfalls. Der große Festsaal ward in Zimmerhöhe nach oben durch eine
helle Stol-"xbespannung abgeblendet. Das Licht, das von oben aus den unsichtbaren Monu-
mentalfenstern, durch dies Medium gemildert, herabströmt und sich mit dem Licht der
Stoevingschen farbigen Glasfensterwand des Ausstellungsreiches sinfonisch mischt, gab
eine weiche, um Möbel und Stoffe schmiegsam schwingende Atmosphäre. Und in einem
Nebenabteil ward auch von Arno König der Versuch eines selbständigen Raumes gemacht,