Altsteierische Wirtsstube von Jahre 1577 (aus Mösna bei Murau). Nach Lacher, Alxsteierische Wohnräume im
Landesmuseum zu Graz (Leipzig, Karl W. Hiersemann)
und verschmilzt, die lntarsie, die Einlegearbeit. Gelungene, geschmacksfeine Proben sieht
man von ihr. Sie wird nie zum Selbstzweck, so dal] ein Tisch etwa nur dazu da zu sein
scheint, um auf seiner Platte ein Bild aus eingelegten Hölzern zu tragen. Auf solche bilde
mäßige Wirkungen wird überhaupt klug verzichtet und nur, in wohl überlegter Ökonomie,
ein freies phantasievolles Linienspiel oder die einfachen geometrischen Motive der Kreise
und Quadrate angewandt. Und nicht willkürlich gibt sich das, sondern stets zusammen-
hangsvoll.
So entwickelt Kurt Stoeving zum Beispiel seine Intarsiamotive aus dem Maserungs-
spiel des Holzes. Bei einem Pianino ist die obere Vorderwand in einer leichten Wölbung
ausgebildet, auf ihr schwimmen in dunklen, tiefen Tönen die welligen Kreise der Maserung.
Diese natürliche Zeichnung wird vom Künstler benutzt und weitergeführt, in dem Schnitt-
punkt der Wellenlinien setzt er schimmernde Perlmutterschnitte ein und die Fläche
schwingt nun weich und leuchtend in einer unendlichen Melodie.
Auf dem einen der Tische Grenanders _ ein zweiter geriet zu bunt - betont ein
lntarsiakranz als Abschluß den Rand. Er besteht aus einem Bammigen, zuckigen Vignetten-
werk dunkleren Holzes in hellerem Grunde, durchsetzt mit Perlmutteraugen.
Schmuckhaft wirkt auch an Möbeln die Mischung verschiedenfarbiger Hölzer. Zu
einer sehr edlen Wirkung brachte das Rudolf Wille. Sein niedriger Rundtisch besteht aus
einer Platte von hellem, seidig moiriertem Holz und ruht auf einer Ordnung schwarzer
auf- und abschwellender Stützen. Schön und außerordentlich sitzgerecht sind die dazu-
gehörigen Fauteuils. Sie haben niedrige und tiefe Kastenform in schwarzem Holz, sind