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man auch solche finden könnte, welche einige der darin
hervorgehobenen Eigenschaften zeigen, wie Sprödigkeit,
matten Schimmer oder Lüster, Vielfarbigkeit, Flecken,
körnige Stellen. Gewiß ist, daß er nicht von Äderung
oder Bänderung spricht, vielmehr den Nachdruck auf
Flecken verschiedener Farben mit andersfarbiger Ein-
fassung legt. Offenbar meint er ein regelloses Muster,
dem keine geometrischen Formen zu Grunde liegen. Bei
anderen Schriftstellern wird aber deutlich eine Ähnlichkeit
mit Onyx hervorgehoben, so von Properz, Arrian und
Lampridius, so daß wir außer Murrinen mit regellosem
bunten Fleckenmuster auch solche mit onyxartiger
Streifung annehmen müssen.
Aus der Murra wurden große und kleine Gefäße,
Antikes Netzglas aus n... Opferschalen, Trinkbecher und Speisegeräte hergestellt.
'"1a';"fä:if::li::ixite"- Ausdrücklich werden Henkelbecher für Opfer (capides),
' ' ein Pokal (calix), ein kleinerer Trinkbecher in Halb-
kugelform (scyphus), eine fiache Schale mit Griff (trulla), große Trinkgefäße
und Balsamarien genannt. Außerdem ist mehrmals von der Bekleidung von
Schau- und Spieltischen (abaci) und sogar einmal ganzer Türfiügel (valvae)
mit Platten aus Murra die Rede. Ein Becher aus diesem Stoff faßte drei
Sextarien, das heißt ungefähr eine Maß. Arbeiten solcher Art wurden auch in
Metall, Marmor, Alabaster, Edelstein, Kristall und Glas hergestellt, Trink-
und Speisegeschirre waren namentlich in den drei letztgenannten Stoffen nicht
selten.
Thiersch stellt fest, daß Plinius die Murrinen nicht unter den Halbedel-
steinen, das heißt den Quarzen anführt und scheidet diese bei der Bestimmung
gänzlich aus. Dann bleibt aber, seiner und Anderer Meinung nach, immer
noch die weitverzweigte Familie der Spate übrig, unter welchen sich einige
Sorten durch besondere Pracht der Farben und Mannigfaltigkeit der Musterung
auszeichnen. Namentlich unter den Flußspaten gibt es solche, deren Farben-
spiel geradezu unermeßlich ist. In England wurde man zu Anfang des
vorigen Jahrhunderts auf einige heimische Arten des Flußspates besonders
aufmerksam und stellte aus ihnen Gefäße und Geräte her, deren pracht-
volle farbige Musterung allgemein auffiel und der Bijouterie ein neues ergie-
biges Feld zu erschließen schien. Bald nach dem ersten Auftreten dieser
Arbeiten sprach ein englischer Gelehrter, der M. zeichnete, im Classical
Journal von 18m, Seite 472, die Vermutung aus, daß das Material mit dem
der antiken Murrinen identisch sein könne und andere schlossen sich ihr an.
Doch wandte sich die Mode nach kurzer Zeit bereits von diesem Genre ab,
sei es, daß die Sprödigkeit der Bearbeitung zu große Schwierigkeiten ent-
gegensetzte, sei es, daß die zu geringe Nachfrage den Preis so in die Höhe
schraubte, daß er dem der kostbarsten und feinsten Edelsteine gleichkam.
Unter Umständen wäre es denkbar, daß auch im Altertum bereits die Mode