Schrank, Mahagoni, poliert. die Skulpturen in Holz (Schönbrunn)
schwimmen scheint. Dieser
Schmuck ist auffallend ge-
nug und findet auch heute
noch viele Bewunderung,
obwohl uns die Arbeiten
venezianischer und böhmi-
scher Glashütten mit ihren
prächtigen gestrickten und
filigranierten Gläsern an
solche Techniken gewöhnt
haben. Er weicht auch von
der Arbeit und den Farben-
mustern der Gefäße selbst
so sehr ab, daß seine
besondere Hervorhebung
durch Plinius hinreichend
begründet erscheint. Was
aber die farbigen Reflexe
der Gefäße betrifft, so sind
diese noch jetzt an vielen
Stückendeutlichwahrnehm-
bar und durch die Iris, wenn
sie überhaupt auftritt, nur
noch verstärkt. Namentlich
spielt das dunkle Lasurblau,
das man in Ägypten in so
wundervollen, ebenso
tiefen wie reinen Schat-
tierungen herzustellen
wußte , gewöhnlich
in einen purpurroten
Schimmer über, wäh-
rend das Milchweiß in
leichten Regenbogen-
farben reflektiert. Nach
dem Bericht des Plinius gab man der Glasmasse gerne Muscheln und andere
Konchilien bei der Schmelze zuf deren Perlmutterbelag im Verein mit
Knochenasche derartige Reflexe hervorruft. D
iese Mittel sind auch den
Venezianern bekannt und werden von ihnen noch heute angewendet.
Es fällt auf, daß unter den Gefäßforrnen, zu welchen die Murra ver-
wertet wurde, gerade jene Art ganz fehlt, die sonst in Glas besonders
häufig ist, nämlich die Flasche. Man kann getrost die Hälfte von allen er-
haltenen antiken Gläsern zu dieser Klasse von Gefäßen rechnen, da sie das
4 Plinius, 36, 66.