Raum im Hofmobiliendepot, die Möbel Mahagoni, poliert, mit Messingeinlagen
werden. Zur Bekräftigung dieser Ansicht haben wir dann einige Stellen
von deutschen Schriftstellern gebracht, die sich lebhaft gegen die starke
Anglomanie ihrer Landsleute wenden und gegen das Nachahmen englischer
Vorbilder Stellung nehmen.
Außer diesem Einfluß des englischen Stils des ausgehenden XVIII.
Jahrhunderts auf das deutsche Kunstgewerbe gibt es noch eine Reihe von
anderen Faktoren, die bestimmend auf die Stilbildung wirken. Vor allem
müssen wir den gotischen Stil erwähnen, der in Deutschland am Ende des
XVIII. Jahrhunderts schon sehr starke Verbreitung fand, ein Umstand, der
wohl auch teilweise, wenigstens in der früheren Zeit, also in den Jahren
1780 bis 1800 auf englischen Einfluß zurückzuführen ist.
Die außerordentliche Verehrung Shakespeares und die ungeheure
Verbreitung, die dieser Dichter durch die vortrefflichen deutschen Über-
setzungen fand, brachten eine große Begeisterung für englisches Wesen hervor
und in England, das man sich zum Muster nahm, hatte ja der gotische
Stil eigentlich niemals aufgehört, wie wir es ja an den englischen Rokoko-
möbeln, zum Beispielbei Chippendale (um 1750) an den gotischenFischblasen-
ornamenten an den Rücklehnen der Sitzmöbel deutlich erkennen können.
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