ziert sind,mitseinen Titelzeich- - 1 Q ä _
nungen geziert. Er gehörte in
den neunziger ]ahren zu den i i
Künstlern, die in der ange-
wandten graphischen Kunst auf
neuen Wegen wandelten, und
hat sowohl durch seine Land-
schaften als auch durch sein
Pfianzenomament Aufsehen
erregt. Aber ich muß gestehen,
daß ich mich für seine Art,
die Pflanzen zu stilisieren, nie
erwärmt habe. An seinen ersten
Notentiteln aus demjahre 1896,
besonders an den Titeln zu
Opus 2, 3 und 10 von Hans
Hermann, haben wir eklatante ,
Beispiele, wie er der Pflanze in Q i: 1 g x ;
ihrerForm und ganz besonders „ , 4, - ,
in derBewegung, ihrem Wuchs Äwgkfaiigxi-fä- "'""""'" W37 ß-ÄßfÄ-imi
Gewalt angetan hat und wie i
wenig er verstanden hat, mit
seinem Pflanzenornament den gegebenen Raum zu füllen. Die Titel zu Opus 2
und 10 hat er mit blauen und roten Disteln ornamentiert; aber so wächst die
Distel wahrhaftig nicht. Das Titelblatt zu Opus 3 hat er mit roten Nelken gefüllt,
die sich aus einem blauen Kelchglas herausranken. Aber so bewegt sich
die Nelke nun und nimmer. In wie häßlichen und unnatürlichen Schlangen-
Windungen überziehen die Wicken das Titelblatt des Zigeunerliedes von
Wilhelm Heinemann (Edgar Kramer-Bangert, Kassel x8gg). Das waren
schlimme Auswüchse des modernen Stils, wie sie unbegabte Muster-
zeichner als „modernes" Ornament leider viel nachgemacht haben. Man
vergleiche einmal, wie anders, wie genial zu derselben Zeit Otto Eck-
mann das Pflanzenornament aus dem eindringenden Studium der Natur
heraus neu gestaltet hat, wie er dem Wuchs der Pflanze nachgehend
den Raum gefüllt hat. Ganz anders sind aber die Blätter Hirzels, wenn er
Landschaften in den Titel eingefügt hat; er ist eben der geborene Land-
schafter. Anfänglich hat er seine Buch- und Notentitel noch zu sehr im
Plakatstil gezeichnet und die Konturen weiß oder schwarz umzogen, ohne
daß das Blatt doch für eine Fernwirkung berechnet gewesen wäre. Später
hat er diese Manier, in die übrigens zu jener Zeit manche unserer Graphiker
verfallen waren, aufgegeben, sehr zum Vorteil seiner Zeichnungen. Sehr
hübsch und stimmungsvoll ist nach meinem Gefühl das Titelblatt zu Detlev
v. Liliencrons deutschen Meisterliedern, in Töne gesetzt von Hans Hermann
(Schuster 8c Loeffler, 1897). Aus einer Krone wächst eine schlanke Lilie auf
Notentitel von Karl Man