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(Anspielung auf den Namen Li-
liencron,) die hineinragt in die
Landschaft eines Kirchhofs unter
südlichem Sternenhimmel. Sehr
charakteristisch für Hirzel ist das
andere hier abgebildete Beispiel:
eine märkische Landschaft mit
weißen Birkenstämmen am See
(Fünf Lieder und Gesänge von
Hans Hermann, Opus 11, 1897).
Eines seiner besten Blätter ist der
Titel zu Opus 5 von Hermann mit
einer Spiegelung des Mondes auf
tiefblauer Wasserfläche.
Im Jahre 1900 zeichnete er
dann noch zwei Notentitel in
einem ganz anderen Stil. Der
eine ist der Umschlag zu Sechs
spanischen Liedern von Hans
Hermann. Wir blicken in einen
stilisierten südländischen Garten
mit Fontäne und Marmorsäulen,
in zarten Tönungen von Blau
und Grau gezeichnet. Auch das eigentliche Titelblatt zu diesem Hefte mit dem
Inhaltsverzeichnis ist ein gut dekoratives Blatt geworden. Der zweite Titel von
1900 für Lieder von Rudolf Ganz (Edgar Kramer-Bangert, Kassel) ist wieder
ganz anders gehalten, nur am oberen Rande ein schmales Landschaftsbild
in sattem Blau, darunter in Rot die Schrift des Titels. Seitdem hat man von
Hirzel nichts gesehen, er hat sich, soviel ich weiß, nach Rußland begeben und
dem geschäftlichen Leben zugewandt. Vielleicht drängt es ihn später, seine
Landschaftskunst wieder aufzunehmen.
Plakatmäßig ist der Notentitel eines anderen Berliners, Karl Klimsch.
Eine Valse impromptu von Konrad Ansorge (Verlag Challier, Berlin)
charakterisiert er durch einen ins Rund eingezeichneten Teufel in rotem
Mantel. Der liebenswürdige, graziöse Fidus hat in seinen beiden Notentiteln
nicht gerade sein Bestes gegeben. Sie seien nur der Vollständigkeit halber
hier erwähnt. Es sind die Titel für Hans Hermanns Lieder aus der Jugend-
zeit 1899 und sieben Lieder und Balladen von Hildach.
Dagegen hat Josef Sattler zwei für ihn recht charakteristische, kraft-
volle Zeichnungen zu Kompositionen seines Freundes Ferruccio Busoni ge-
schaffen; beide sind bei Breitkopf 8c Härtel erschienen. Das erste Blatt,
1897 entstanden, ist die Titelzeichnung für die „Fantasie und Fuge über
den Choral „Ad nos, ad salutarem undarn" von Franz Liszt, von der Orgel
auf das Pianoforte frei übertragen und Herrn Josef Sattler zugeeignet von
l -BIEICKOPIYEHSBCSIxLGIPZIG" ,
Notentitel von Josef Sattler