eine reizende, graziöse lineare
Erfindung in leuchtendem
Gelbbraun und die Titelschrift
in leichter eleganter Kursive
hineingeschrieben. Im folgen-
den Jahre zeichnete er vier
Blätter für Kompositionen von
Otto Urbach für den Verlag
von A. W. Rost in Dresden,
alle vier mit breitem Ornament
zum Teil in sehr originaler
Linienführung und in ein-
dringlichen Farben. Den einen
dieser Titel gibt die nebenste-
hende Abbildung wieder. Auf
blauem Grunde steht die
schwarze Zeichnung, die gut
den Charakter des Volkstüm-
lichen trifft: unter dem Ster-
nenhimmel ein Märchen-
_ g- . . van
brunnen 1m Tannenhag. In _ W _ _ iEsveäeqilgragnaoPäuelmm-G
ganz anderem Stile, mit hellen
Farben im Charakter bäuer- ""'e"'i"1"onE-R-W'iß
licher Flächenkunst zeichnete er dann noch zwei Titel zu Gesängen von
Max Reger (Verlag LauterbachäKuhn in Leipzig, 1902). Auf einem Sockel,
der den Platz für die Schrift gewährt, zeichnete er in grellem Grün, Blau und
Gelb drei Vasen mit in einander wachsenden Blumensträußen, darin blau
stilisierte Vögel. Auf dem anderen Blatt sind die zwei stilisierten Frauen-
gestalten, die eineGuirlande emporhalten, meinesErachtens weniger glücklich.
Ebenso hat auch Joh. Vinc. Cissarz, der kürzlich von der Darmstädter
Künstlerkolonie nach Stuttgart übersiedelt ist, mehrere Notentitel auf den Stein
gezeichnet. Ein in der Zusammenstellung von Braun, Grau und Gold und in
der Bewegung der Linien äußerst delikates Blatt ist sein Titel für den
Eleonoren-H0chzeitsmarsch von Noli (Verlag B. Schotts Söhne, Mainz),
von dessen farbigem Reiz unsere schwarze Abbildung nur einen schwachen
Begriff geben kann. Sehr fein im Ton sind auch seine beiden anderen in
Kursive geschriebenen und ornamental umrahmten Titelblätter für die von
Schotts Söhnen herausgegebene Sammlung „Blätter hessischer Tonkunst".
Emil Doepler hatte schon 1894 für den „Sang an Ägir" einen figür-
lichen Titel im Charakter der Dichtung entworfen. Im vorigen Jahre ließ er
zwei weitere Notentitel folgen, beide für den Verlag von Ed. Bote 8c G. Bock
in Berlin, den etwas bunten figürlichen Titel für Max Schillings" Pfeifertag
und den in hier wiedergegebenen, rein ornamental gehaltenen Um-
schlag zu „Flauto-Solo", einem musikalischen Drama von Eugen D'Albert. Die
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