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Zeichnung lehnt sich an die
Omamentformen der Zeit
Friedrichs des Großen an, in
der das Stück spielt. Das
ovale Schriftfeld ist mit
Rokokoschnörkeln umrahmt
und von der Königskrone
überkrönt. Darunter ein Pult
mit dem aufgeschlagenen
Notenbuch, und vor diesem
' liegt einsam die Solo-Flöte.
' Das Ornament ist auf gelbem
Grunde weiß eingezeichnet;
das Schriftschild, der Purpur
in der Krone und die kleine
Flöte sind violett gedruckt.
Der Prager Graphiker
Emil Orlik, jetzt Professor
an der Berliner Kunst-
gewerbeschule, hat neuer-
dings einen schönen Noten-
titel für den Verlag von
Breitkopf 8: Härtel selbst in
Farben lithographiert. Es ist
der Titel zu der Orchester-
suite Turandot von Ferruccio
Busoni. Das Thema lag ihm bei seiner gegenwärtigen Vorliebe für die ost-
asiatische Kunst sehr günstig. Er hat Prinzessin Turandot und die Minister
Tartaglia und Pantalon in die Öffnungen eines chinesischen Stadttores hin-
eingestellt, auf dessen Pfosten die Köpfe der unglücklichen Freier aufgesteckt
sind. Die ganze Dekoration ist sehr hübsch erdacht, besonders reizvoll aber
ist das Blatt durch seine Farbenvaleurs Grün, Rot, Schwarz, Gold; Turandot
steht in grünem Mantel auf goldenem Grunde.
Zwei künstlerisch sehr bedeutende Umschlagzeichnungen für Noten-
hefte verdanken wir Fritz Erler, dem Mitglied der Münchener Künstler-
vereinigung „Scholle". Die erste für Moderne Gesänge von Wilhelm Mauke
(Alfred Schmid Nachf., München 1898) hat zum Vorwurf ein leidenschaft-
liches Weib mit einer Harfe, fein in der Bewegung und zart in den Farben.
Die zweite ganz eigenartige Zeichnung bildet den Umschlag für Fünf Lieder
von Richard Strauß, Opus 48 (Verlag Adolf Fürstner in Berlin). Auf dem
großen weißen Mittelfelde ziehen in schöner Bewegung in gelben Silhouetten
zwei Kraniche vorüber. Beide Blätter sind Originallithographien des Künstlers.
Von einem anderen Münchener Künstler, Angelo Jank, kenne ich die
energische flotte Zeichnung reitender Artillerie für den Harlander-Marsch
Notentitel von Heinrich Vogeler-Worpswede