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Volltext: Monatszeitschrift IX (1906 / Heft 11)

angegeben, das Zifferblatt 
blau. Es soll mit einfachen 
Mitteln ein möglichst natur- 
getreuer Eindruck hervorge- 
rufen werden. (Die Angabe 
der Fensterkreuze ist später 
und von ziemlich kindlicher 
Hand erfolgt.) 
Es ist eine ganz merk- 
würdige Darstellungsart, we- 
der eine perspektivische noch 
eine orthogonale, sondern es 
ist die ganze Kurve zu einer 
geraden Linie gestreckt. Daß 
es sich aber wirklich um einen 
zu dem Jadotschen Plane ge- 
   hehheeh hhhhh hhhheh gehe 
ganz klar daraus hervor, daß 
die Gesamtmasse der Kurve und dieser gestreckten Ansicht fast auf den Milli- 
meter übereinstimmen und daß alle einzelnen Bauglieder im Plane und 
in der Ansicht einander genau entsprechen; bei der großen Verschiedenheit 
der Kurven in den uns erhaltenen Plänen kann dies unmöglich Zufall sein. 
Wenn man die Ansicht, der Kurve des Grundrisses entsprechend, nach 
innen und, den Wendungen der Ecken entsprechend, nach außen biegt und so 
über den Grundriß hält, so bietet sich ein klares Bild der beabsichtigten 
Fassade; jedenfalls ist die Zeichnung auch zu diesem Zwecke gemacht 
worden. Entweder wollte der Künstler sich selbst oder anderen die Idee auf 
diese Weise recht anschaulich machen. 
So erklärt sich auch, warum die Zeichnung ziemlich flüchtig und un- 
gleichmäßig - wohl großenteils nur von einem Bauzeichner nach einigen 
Angaben des Künstlers - durchgeführt ist. 
Die Anlehnung an die älteren Ideen ist, wieegesagt, klar; nur ist das 
Mitteltor anders gelöst. Die Einfachheit entspricht ganz der späteren Zeit 
mit ihrem weit vorgeschrittenen Klassizismus. Die wasserspeienden Brunnen- 
köpfe in den Nischen gehen wohl auf eine allgemeine Andeutung des 
Künstlers zurück; solche Köpfe sind bei ihm - auch an der Aula - überaus 
häufig. 
Die Vereinfachung der Fensterbänke entspricht gleichfalls Jadots Rich- 
tung; sie erinnert besonders an die Fenster der seitlichen Fassaden der 
Aula. Der Mittelaufsatz oben ließe sich durch zahlreiche Beispiele der jün- 
geren französischen Schule belegen; hier genügt es aber auf Jadot selbst 
hinzuweisen (Abbildung auf Seite 634). 
Die Idee der Vereinfachung des Unterbaues ist überaus folgerichtig 
durchgeführt und das Schwergewicht der Formen nach oben und außen 

	        
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