Aus dem Reliquienschatze des Hauses Braunschweig-Lüneburg, Das große Kuppelreliquiar
EÜNIER-AÜSSTELLUNG. Die Ausstellungssaison ist vom Hagenbund ein-
geweiht worden. Er hat das malerische und plastische Lebenswerk Constantin
Meuniers in mehreren hundert Nummern zur Schau gestellt und es auch durch einen
anregenden Vortrag julius Leischings (Brünner Gewerbemuseum) glossieren lassen. Der
architektonische Rahmen ist von Josef Urban, eine wirksame Raumgestaltung, die nament-
lich dem unvollendeten Hauptwerk, dem „Denkmal der Arbeit", auf erhöhter Estrade
eine Art weltliches Presbyterium einräumt. Ist doch ohnehin der sittliche Gehalt dieses
Lebenswerkes, gleichsam im Sinne einer Religion der Arbeit, so erhöht, daß eine weihe-
volle Stimmung sich von selbst einstellt. Die Reihe der Werke geht vom „schlagenden
Wetter" (Le grisou, in kleiner Wiedergabe der lebensgroßen Brüsseler Gruppe) bis zum
Zola-Denkmal, das über die Gipsversuche nicht hinausgelangt ist. Zola als aufrechte
Paletotfigur, am Sockel ein Arbeiter und eine stillende Mutter mit Kindern, welche Gruppe
am endgültigsten durchgebildet ist. Auch über das Arbeitsdenkmal erfährt man Neues.
So sieht man da den ersten Entwurf, in Form eines Kamins mit aufrechten Seitentiguren