Sevres-Porzellan, um 1840, aus Fürstlich Metternichschem Besitz, Zuckerschale mit Untertasse, im Mittel-
felde die Waffelbäckerei
Man sieht in dieser Kollektion interessiert auch die frühen Kopien. „Manet
d'apres Velasquez", wie unter dem Abbild des spanischen Bildes „Les petites cavaliers"
aus dem Louvre steht, ist ein Zeichen des künstlerischen Ahnenkultus Manets, über-
raschender aber scheint eine Tizian-Reproduktion nach dem Gemälde „Die Jungfrau mit
dem Kaninchen".
Und aus dem Jahre dieser Kopie, 1859, stammt das große Bild des Absynthtrinkers,
das der Salon refusierte. Die spanische Verwandtschaft erkennt man deutlich in den
Qualitäten dieser tonigen gelbgrauschwarzen Flächen, die weich übergehen in diesen aus
der Farbe aufgebauten Formen.
Dann die Porträte, der fanatische, cholerische Kopf Rocheforts, geistreich in der
Zeichnung, mit steiler Stirn und dem grauen, zu Berge stehenden Schopf, und das male-
rische strotzende Prachtstück „Le bon back", das den Kupferstecher Belot mit einer frap-
panten Unmittelbarkeit festhält. Die Tugenden eines Porträts, malerisch zu sein und eine
Menschencharakteristik zugleich, werden durch dies Werk hinreißend dargestellt. Genuß-
froh, behaglich, gleichsam in die weichen Wolken des eigenen Wesens eingesponnen, sitzt
dieser Mann, er hält sein Glas wie ein Niederländer und dampft aus der Tonpfeife
den dichten Rauch, der über sein volles, heiteres Gesicht in die Lüfte steigt.
„Jovial", das ist das Zeichen dieses Wesens, nicht in dem abgegriffenen Sinn des
Wortes, sondern in dem ursprünglichen, der bedeutet, im Sterne Jupiters geboren.
Und die Töne des Bildes, die fleischfrohen Wangen zwischen dem Pelzbarett und
dem weichen, umrahmenden Bart und die weiße Pfeife als ein schräger Akzent darauf,
strömen zu einem tiefen, ruhevollen Ganzen zusammen, zu einem Element, in dem das
Wesen der dargestellten Person selbstvergnüglich sich wiegt.
Auch Frauenporträte sind dabei. Die berühmte Berthe Morizot in schwarzem Tüll-
schal auf l-Iellgrün, wischig, delikat. Dann jene Dame, die er als eine lebendige Dar-
stellung des Frühlings gab für die unvollendet gebliebene Serie der vier Jahreszeiten, durch
Pariser Schönheiten verkörpert.
Die Frühlingsdame in einem Blütengarten unter Blütenzweigen ist mit dem
duftigen Sonnenschirm, dem lichtdurchsprühten Hut und dem hellilimmernden Kleid in eine
Mille-Heurs-Stimmung getaucht. Lachendes Leuchten geht von ihr aus. Zu dieser