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Sevres-Porzellan, um 184a, aus Fürstlich Metternichschem Besitz, Teller, im Fond das
Bedrucken des Porzellans
Die deutsche Suite dieser französischen Kunst bilden geschmacksfeine Interieurs,
Blumen und Fruchtstilleben von Heinrich Hühner. Und als ein zugleich scharf charakterisie-
render Zeichner und farbiger Emptinder zeigt sich der Münchener Willi Schwarz. Desgas,
L'Autrec und die Japaner sind seine Familie.
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Zur nachträglichen Huldigung für Begas, den Fünfundsiebzigjährigen, hat der Verein
Berliner Künstler eine Ausstellung in der alten Musikhochschule veranstaltet.
Man wird unter diesen Gipsen nicht recht warm und fühlt keine lebendige
Berührung. An den Kleinmodellen der Berliner Monumentalgruppen hat man nichts
Anregendes zu studieren. Es bleibt nur die Frühzeit interessant, als Begas noch nicht der
emblematische Hofhistoriograph war, sondern seine Phantasiespiele und seine Freude
an der bewegten Lebenslinie der Erscheinung mit freudiger Hand ausformte.
Zeugen solcher Zeit sind der Centaur, der seine Hand der Nymphe als Steig-
bügel reicht, dal] sie auf seinen Rücken klimme, der Pan mit der Nymphe, der Faun
mit dem flötenspielenden Knaben. Keine papierenen Studien nach der antiken Mytho-
logie sind das, sondern ein naturgläubiger Geist spricht hier, ähnlich wie bei Böcklin.
Mythen werden nicht abgeschrieben, sondern erlebt und erlauscht. Sinnenfreude an
Menschenkörpern verkündet der Raub der Sabinerinnen und die Susanna.