Maler und seine großen dekora-
tiven, dabei aber doch sehr aus-
drucksvollen Gemälde, die er im
Atelier in Arbeit hat, werden in
dennächsten Jahren von sich re-
den machen, sobald man sie als
Schmuck öffentlicher Bauten ken-
nen lernen wird. Als eine Neu-
erscheinung -- ein Meteor, das
leider nur allzu rasch in die Un-
endlichkeit versank -- trat Paul
Noquet unter die ausstellenden
Künstler. Er war ein Belgier von
Geburt, hatte aber seit mehreren
Jahren Newyork zu seiner Heimat
erkoren und sich auch bereits
den amerikanischen Bürgertitel
gesichert. Denn er liebte seine
neue Heimat, obgleich sie ihm
den Kampf ums Dasein so schwer
machte, daß er einem allzu frühen
Tod in die Arme geführt wurde.
Noquet zählte erst 29 Jahre. Aber
seine Kunst war trotzdem der Aus-
druck einer in sich abgeschlos-
senen Persönlichkeit. Es waren
eigenartige Problemstücke, die er
schuf, denn mit dem künstlerischen
Können, dem Sinn für das Schöne
paarte sich ein philosophischer
Geist, das Temperament des Den-
kers und des Bildners waren in
" ihm seltsam gemischt. Gerade
Alphonse Wissmann,Mrs.Wissmann deshalb ist es Wohl nicht
leicht geworden, hier Anerkennung und Absatz für seine Werke zu finden.
Sie verlangten das Verständnis geschulter und tief empfindender Menschen,
sie appellierten weniger an die Sinnes- als an die Gedankenwelt. Noquet
ist in Vielem seelenverwandt mit Gutzon Borglum, beide blieben bis zu
gewissem Grade unverstanden. Borglum steht zwar als Amerikaner seinen
Landsleuten näher, es fesselte sie seine großzügige Art, selbst wenn der
eigentliche Gedanke unverstanden blieb. Noquets Kunst dagegen verschloß
sich dem Verständnis häufig durch die Feinheit intimen Empfmdens.
Borglum hatte dem jungen Freunde sein Riesenatelier zu einer Privat-
ausstellung eingeräumt und alle Kreise eingeladen, aber trotzdem kam