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Volltext: Monatszeitschrift IX (1906 / Heft 12)

kolorierte Kostüm- 
iigurenhaLdieRück- 
seite aber durchaus 
dunkelblau bemalt 
ist, so daß der Grund 
nirgends frei bleibt. 
Die deutschen Rie- 
senkarten des XV. 
Jahrhunderts (I9 zu 
I2 Zentimeter) sind 
übrigens noch lange 
nicht die größten; in 
der kaiserlichen 
Sammlung zu Wien 
ist ein handgemaltes 
Spiel 1'], Fuß hoch, 
einen Fuß breit; die 
Figuren sind Affen, 
die Rückseite hat das 
Wappen des Erz- 
herzogs Ferdinand 
von Tirol. In dersel- 
ben Sammlung be- 
Findet sich das erste 
dem Verfasser be- 
kannte deutsche Der Herzog und die Herzogin von Bayern beim Kartenspiel, aus dem Werke 
Kartenspiel in Holz- von Henry D'Allemagne: Die Spielkarten vom xiv. bis xx. Jahrhundert 
schnitt; als Farben- 
zeichen dienen die Wappen des heiligen Römischen Reiches, Ungarns, 
Böhmens und Frankreichs, die Nummernkarten weisen lauter Figuren des 
Hofstaats nebst Dienerschaft auf. Aus dem Jahre 1594 stammt ein von Ale- 
xander Mayer auf massive Silberplatten graviertes Spiel im Brüsseler Museum. 
In Frankreich erstreckt sich die Legende auch auf die Entstehung der 
Farbenzeichen und die Erklärung der Personen. Die jetzigen Namen kamen 
Ende des XVII. Jahrhunderts in Gebrauch. Auf der Weltausstellung 1900 
sah man die ältesten französischen Kartenbilder ausgestellt und dem XVI. 
Jahrhundert zugeschrieben (jetzt Bibliotheque Nationale); Verfasser setzt sie 
aber ins XV. Jahrhundert wegen der vorkommenden Schnabelschuhe, die im 
XVI. schon verboten waren. Überdies habe 1472 in Lyon ein Formschneider 
Jaques gelebt r und gerade dieser Name komme auf zwei Blättern dieses 
Spieles vor. Im XVII. Jahrhundert dringt in Paris, wo doch nur das Neue 
als neu galt, die Mode des Tages in die Spielkarten ein. Robert Passerel 
(1622) griff zu Figuren wie Cirus Major, Roxane, Semiramis. Sein eigener 
Name war dem I-Ierzbuben beigegeben; sonst pflegt der Fabrikant sich am
	        
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