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Full text: Monatszeitschrift IX (1906 / Heft 12)

Annäherung an die 
deutsche Moderne, 
wie sie in Böcklin, 
Stuck,Thoma,über- 
haupt den Begrün- 
dern der deutschen 
Sezession,vertreten 
ist. Seine Phantasie 
ist nicht so über- 
sprudelnd wie die- 
jenigeBöcklins oder 
Stucks, denen er im 
Kolorit am meisten 
ähnelt, sie trägt eine 
ruhige Beschau- 
lichkeit zur Schau 
und schwelgt in 
Schönheitsempfin - 
den. Das beweist 
vor allem sein 
prächtigesGemälde 
„Mutter und Kind" 
und nicht minder 
seine „Lautenspie- 
lerin", die vielleicht 
in noch höherem 
Grade das Gefühl 
reiner künstleri- 
scher Schönheit Hugo Ballin, Die Lautenschlägerin 
auslöst. Auch im 
Landschaftlichen sind diese Gemälde in sehr edlem Stil gehalten, etwas an 
Böcklin gemahnend. Auch seine „Susanna im Bade" weist die Schönheiten 
Ballinscher Kompositionen auf, aber das Sujet entspricht weniger seiner 
Eigenart. 
Zwei andere junge Figurenmaler, die besonders auftielen, waren Louis 
F. Mora und Robert I-Ienri. Mora ist spanischer Abkunft, hat aber seine ganze 
Lebenszeit hier zugebracht und auch hier studiert. Im verflossenen Jahre 
aber hat der noch sehr jugendliche Künstler zum ersten Male Spanien 
besucht und sich die Motive aus dem alten Heimatland seiner Familie geholt. 
Der Farbenreiz des Südens hat einen mächtigen Eindruck auf sein künst- 
lerisches Schaffen hervorgebracht. Mora besitzt eine kräftige Technik und 
viel Geschmack in der Komposition. Auch Robert Henri, dessen Arbeiten 
ich schon oft erwähnte, war durch ungemein kraftvolle Bilder vertreten. 
Seine lebensgroßen Gestalten dominierten förmlich die Vanderbilt-Galerie. 
80'
	        
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