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Volltext: Monatszeitschrift IX (1906 / Heft 12)

 
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In der Ausstellung der „Aca- 
demy" begegneten wir auch dies- 
mal John H. Fry, dessen Gemälde 
„Fäden des Lebens" wieder in 
schöner Weise seinen auf klassi- 
schen Idealen beruhenden Stil zur 
Geltung brachte. Es ist eine sehr 
edel gehaltene Komposition, die 
die weibliche Figur in großer Voll- 
endung und Reinheit der Form 
zeigt. Die Porträtmaler William 
M. Chase, Alphonse jongers, Irving 
C. Wiles waren durch gediegene 
Arbeiten vertreten, die die Indivi- 
dualität der Künstler sowohl als der 
dargestellten Personen charakteri- 
sierten. 
Chases in kühner Technik 
gehaltene Bilder, die strenges Stu- 
dium alter Meister rnit moderner 
Auffassung vereinigen und dabei 
besonders in Haltung und Kompo- 
sition vollständig die Eigentümlich- 
keiten des Amerikanertums indivi- 
dualisieren, habe ich in früheren 
Aufsätzen illustriert. Seine Porträte 
junger Damen und Kinder beson- 
ders sind sehr prägnant ameri- 
kanisch. Auch Jongers schmelz- 
volle, zart gehaltene Bildnisse sind 
schon früher besprochen worden. 
2', Wiles bringt sehr elegante Por- 
 
F. Louis Mora, Porträt 
"i träte aus der Gesellschaft. Die 
„Träumerei" von Louis Loeb muß 
auch noch hervorgehoben werden. Loeb versteht in gebrochenen Tönen 
sehr malerische und poetische Wirkungen zu erzielen. 
In der Landschaft war recht viel Riihmenswertes vorhanden. Den 
Preis für das beste Landschaftsbild der Ausstellung (Webb-Preis) erhielt 
in der Ausstellung der „American Artists" Edward W. Redfield für eine 
Delaware-Landschaft. In der„Academy"wurde dieIness-Medaille (für diebeste 
Landschaft) J. Alden Weir zu teil. Im ganzen ragten wieder besonders die 
Vertreter der „Tonal school" hervor, die, wie früher bemerkt, die amerika- 
nische Stimmungsmalerei repräsentiert und von den Malern von Barbizon 
beeinflußt ist.
	        
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