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Volltext: Monatszeitschrift X (1907 / Heft 1)

 
 
 
 
 
 
Kupferner Behälter für heißes Wasser, 
XVI. Jahrhundert, erste Hälfte 
chipen") waren meist rund, seltener viereckig 
und wurden stets zum Nachtisch und haupt- 
sächlich zum Wein gereicht. Deshalb erklärt 
sich auch die so häufig vorkommende Dar- 
stellung eines Mannes mit einem Weinglas auf 
diesen Eisen. Klöster waren stets im Besitz 
einer großen Zahl solcher Waffelzangen, die 
dann das Wappen des Klosters oder 
christliche Embleme trugen. Die Mehr- 
zahl der in Kreuzenstein vorhandenen 
Eisen gehörte nach den Wappen dem 
hohen und niederen Adel Deutsch- 
lands. 
Äußerst mannigfach und zur 
Ausschmückung im Wege der Mittel 
deutscher Volkskunst besonders ge- 
eignet, waren die aus Holz gefertigten 
Geräte und Gefäße. Hier kamen die 
Techniken des Kerbschnitts und des 
ausgegründeten Ornaments voll zur Geltung. In solcher Weise über das 
Maß des Gewöhnlichen ausgeschmückte Gegenstände sind die verschiedenen 
Behälter für Salz und Gewürze, das „Ausstreu- 
zeug", die „PföiTermüW, das „Gewirczlat", die 
„Wüertzpüchs", das „Salczfas", das „Gewircz- 
siblein". Pfannhölzer und Schöttelkränze, das 
sind Gestelle für den gedeckten Tisch, um als 
Unterlagen für die heißen und rußgeschwärzten 
Schüsseln und Pfannen zu dienen, Obstpressen, 
Löffel und die noch heute in der Wetterau als 
Schöpfgefäße benützten multenartigen hohl- 
runden Schüsseln (man nannte sie um I 500 
„bollen") sind fast durchwegs in den vor- 
genannten Techniken ausgestattet. Ebenso das 
Butterfaß oder „bumppelfesslin", wie es das 
Gedicht vom Straßburger Hausrat nennt, hinzu- 
fügend: „darin man Kess und och den Ancken 
macht". 
Hölzerne Teller bildeten einen wichtigen 
Teil der Einrichtung alter Küchen. Anton 
Tuchers Haushaltbuch vorn Jahre 1517 ver- 
zeichnet „hülczen Schüssel und teler in mein 
Küchen" und I 596 stehen im Inventar auf Schloß 
Mühlhausen an der Rab an „I-Iülczen Khuchel- 
geschier" 15 große, 4 mittelgroße und 7 kleine 
 
Handlaterne, um 1550
	        
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