Kupferner Behälter für heißes Wasser,
XVI. Jahrhundert, erste Hälfte
chipen") waren meist rund, seltener viereckig
und wurden stets zum Nachtisch und haupt-
sächlich zum Wein gereicht. Deshalb erklärt
sich auch die so häufig vorkommende Dar-
stellung eines Mannes mit einem Weinglas auf
diesen Eisen. Klöster waren stets im Besitz
einer großen Zahl solcher Waffelzangen, die
dann das Wappen des Klosters oder
christliche Embleme trugen. Die Mehr-
zahl der in Kreuzenstein vorhandenen
Eisen gehörte nach den Wappen dem
hohen und niederen Adel Deutsch-
lands.
Äußerst mannigfach und zur
Ausschmückung im Wege der Mittel
deutscher Volkskunst besonders ge-
eignet, waren die aus Holz gefertigten
Geräte und Gefäße. Hier kamen die
Techniken des Kerbschnitts und des
ausgegründeten Ornaments voll zur Geltung. In solcher Weise über das
Maß des Gewöhnlichen ausgeschmückte Gegenstände sind die verschiedenen
Behälter für Salz und Gewürze, das „Ausstreu-
zeug", die „PföiTermüW, das „Gewirczlat", die
„Wüertzpüchs", das „Salczfas", das „Gewircz-
siblein". Pfannhölzer und Schöttelkränze, das
sind Gestelle für den gedeckten Tisch, um als
Unterlagen für die heißen und rußgeschwärzten
Schüsseln und Pfannen zu dienen, Obstpressen,
Löffel und die noch heute in der Wetterau als
Schöpfgefäße benützten multenartigen hohl-
runden Schüsseln (man nannte sie um I 500
„bollen") sind fast durchwegs in den vor-
genannten Techniken ausgestattet. Ebenso das
Butterfaß oder „bumppelfesslin", wie es das
Gedicht vom Straßburger Hausrat nennt, hinzu-
fügend: „darin man Kess und och den Ancken
macht".
Hölzerne Teller bildeten einen wichtigen
Teil der Einrichtung alter Küchen. Anton
Tuchers Haushaltbuch vorn Jahre 1517 ver-
zeichnet „hülczen Schüssel und teler in mein
Küchen" und I 596 stehen im Inventar auf Schloß
Mühlhausen an der Rab an „I-Iülczen Khuchel-
geschier" 15 große, 4 mittelgroße und 7 kleine
Handlaterne, um 1550