Zahlreiches Eisengerät steht auf der Herdplatte. Der
Feuerbock dient zum Auflegen des Holzes. Er heißt auch
„Brantertf „Brandeisenä „Brandruthe" oder „Brandreide".
Ein Exemplar trägt auf hoher Stange einen Korb aus Eisen-
stäben zur Aufnahme eines Tongefäßes und zum Warmhalten
von Getränken, hauptsächlich Warmbier, das neben gewürztem
Wein, wie Claret,Lautertrank oderMoraz gerne als Schlaftrunk
genommen wurde. Man schickte einem Gaste den Schlaftrunk
auf seine Kemenate, wenn man glaubte, daß er sich bereits
zu Bette gelegt habe. Ein ganzes System von
Bratspießen mit tönernen Bratspießlagern und
eisernen Bratspießständern bildet die weitere
Ausrüstung des Herdes. Wir sehen größere
und kleinere Spieße, auch solche von besonders
feiner Ausführung, nicht
stärker als eine Nadel, damit
das zarte Federwild nicht
verletzt werde. „Vöglspislein
gar kleine" nennt sie im
jahre 1596 das Inventar des
M B t .3 _, Schlosses Mühlhausen an
s ra spxe stander _
_ adaptierterFeuer- der Rab im Nachlaß Hans
K) bock "mmsenkmb Jakob Falbenhaupts. Kleine
Vögel kamen mit diesen
Spießen auf den Tisch. Zur Aufnahme des beim Braten
am Spieß herabrinnenden Fettes und ausquellenden Saftes
dienen Bratpfannen, zum Übergießen des Wildes „Faimb-
löffel". Das mühsame Wenden der Bratspieße führte im
XVII. Jahrhundert zur Anbringung eines Räderwerkes und
der nun in dieser Weise wie ein Uhrwerk arbeitende Apparat
erhielt nun die Bezeichnung „Pratter" oder „Pretter". Solcher
Bratmaschinen sind mehrere vorhanden, darunter..das ein-
zige erhaltene Exemplar eines Windpraters, bei welchem
blecherne Flügel vermittels des in den Schornstein auf-
steigenden Dampfes und Rauches bewegt wurden
und hiedurch das Räderwerk umwälzten.
Weiteres Herdgerät sind der Rost -
entweder von viereckiger oder von runder
Form oder als Doppelrost zum Rösten der
Fische -, die Glutpfanne, Ofengabel,
Feuerzange, der Pfannknecht, Dreifuß und
die Ofenkrucke, deren Bestimmung in
Hans Folzens Meistergesang von allerlei mitvseitgsgaren
Hausrat mit den Worten gekennzeichnet Bratspießlagem