xerausstellung
.'. k. Österrei-
:hen Museum,
bandrnit Bril-
zn, entworfen
iusgefühnvon
in Heldwein
Der persönliche und künstlerische Charakter Fügerswie Daffingers
ist von Leisching mit dem Spürsinn des fachkundigen Forschers und
mit großer literarischer Sorgfalt herausgearbeitet. Die Würdigung
ihrer Kunst ist mit aller Feinheit abgewogen und durchaus gerecht.
Man wird sogar ohneweiters zugeben, daß Füger „noch mehr Zeug
gehabt hätte als Isabey, die Staatsmänner Europas voll aus dem Hi-
storischen heraus zu erfassen". Bei Dafiinger, der „wie Schubert und
Raimund, nur in Wien möglich war", muß er mit einem gewissen
Takt vorgehen, da hier so „manches Abstoßende" mit unterläuft. „ln
Charakter und Lebensführung vielfach rätselhaf ", sei er ein „ori-
gineller Mensch, in dem das scheinbar Unedle vielleicht nur eine
eigentümliche Form der Selbstbehauptung war". Nun, das Kapitel
des Wiener Zynismus jener Ludlamstage ist noch nicht geschrieben
und wird ja wohl nie geschrieben werden. Nicht gedruckt wenigstens.
DafFmger war darin wohl ein bedeutender Solist wie Castelli und
noch mancher andere, aber der große Chorus war auf die nämliche
Tonart gestimmt. Sehr richtig bemerkt Verfasser, daß Lawrences
Einfluß auf Daflinger weit überschätzt wird und sich eigentlich mehr
in den roten Kissen und Draperien kundgibt. Übrigens sei er trotz
seiner großen Fruchtbarkeit im Ausland ganz unbekannt und auch
die Kenner haben nur etwa 300 seiner Bilder in Evidenz. Im vor-
liegenden Werke sind 34 wiedergegeben, zum Teil in Farben, was
allerdings seine künftige Geltung auch nach außen begründen wird.
Bilder wie Gräfin Nandine Karolyi-Kaunitz im Reitkleide (1840), sein
Selbstporträt (Sammlung Figdor), Fürstin Lori Schwarzenberg (die
auch in der Peterschen Kopie wiedergegeben ist), Gräfin Sophie
Narischkin als Kind (um r835) und andere mehr bleiben vollwertig.
Merkwürdig ist sein Bild des Herzogs von Reichstadt, weil es in der
unteren Gesichtspartie und durch die ungewöhnlich hohe Stirne von
allen anderen abweicht; aber der Herzog selbst muß es für sehr
ähnlich gehalten haben, da er es seinem Freunde Grafen Nikolaus
Moriz Esterhazy schenkte.
Neben diesen beiden Hauptüguren treten noch viele andere auf,
die ihre Zeile wert sind. Michael Weixelbaum, der seinem Meister
Füger so ähnlich wurde, daß, wie Leisching mutmaßt, manches ver-
meintliche Füger-Bild von ihm herstammen dürfte. Jakob Konrad
Bodemer, der der Emailminiatur neue Reize schuf. Der erwähnte
Guerard, von dem aus der Sammlung Figdor das originelle Bildchen
der Kaiserin Maria Ludovika in ihrer Rolle im „Misanthrope" wieder-
gegeben wird; es ist in ein Notizbuch eingelassen und ein Geschenk
an den Grafen Jean O'Donell, der unter dem 18. April I8r6 eine große
Eintragung beifügt. Dann Robert Theer, den seine Sammelwut in ein
ewiges, chronisch-akutes Vorschußverhältnis zu Artaria bannte. Und
Anreiter, der zuerst die Miniaturbildnisse auf Glas machte. Und