Wimerausstellung im k.k. Österreichischen Mu-
seum, Kinderhäubchen, ägypxische Flechnechnik,
ausgef. in der k. k. Kunststickereischule in Wien
Winterausstellung im k. k. Österreichischen Museum,
Tlschchen, gestickt, entworfen von Frunziuka Hof-
mznninger, ausgeführt von joaeine Lang
in dem „Porträt der Frau Pfannstiel" und manchen anderen. Es ist eine helle, nordische
Welt, ohne den herkömmlichen Atelierspuk von einst. Obgleich auch Larsson mitunter einen
vollen GriFi in das Tieftonige tut, wie in dem großen Ölbilde „Märchen", wo zwei seiner
Kinder unter der elektrischen Lampe am Tische sitzen, im goldbräunlichen Lichtnebel, und die
ältere ein Märchen verliest, sie selbst als abenteuerlich dunkles Schattenbild vom Rücken
gesehen. Kein Wunder, daß das Märchen als leibhaftige Vision über die Tischplatte läuft,
die arzurblaue Königstochter mit dem purpurroten Galan, in einen kleinen Regenbogen
gefaßt - husch, sind sie auch schon vorbei. Es ist immerhin etwas, daß der leichthändige
Illustrator und Improvisator so ein großes, tonreiches Bild doch fest zusammenzuhalten weiß
und nicht ins Leere geraten läßt. Das Spiel der schummerigen Schatten lockt den rotbärtigen
Sohn des Sonnenlichts (der in einem Selbstbildnis so wuchtig „auf Fleischton" abkonterfeit
ist) und er gibt dann Szenen wie „Mutter und Kind", ein förmlich Munchsches Motiv, oder
die „Bandweberin", ein Aquarell von ausgiebiger Rot- und Gelbwirkung des Nationalkostüms
im Lampenschein. Sein eigenstes Gebiet ist aber doch die Hellmalerei in freizügigster
Handschrift, oft geradezu mit farbigen Kreiden hingeschrieben und zum Teil mit breiten
Lavierungen gestimmt. Ein Element von ornamentaler Arabeske ist darin, und eine Menge
Witz des Augenblicks, wie bei Raffaelli etwa. Auch in der reinen Landschaft macht sich
dies geltend, so in dem meisterlichen großen Aquarell „Unter den Birken", dessen hell-
grünes Gesprenkel mechanisch aus Farbe und Luft gemischt scheint. Anderseits geht er
auch i-igural bis ins Lebensgroße; wie zum Beispiel das Stubenmädchen Martina auf voll-
gehäuftem Brett den saftigen Familienimbiß hereinbringt. Ein Effekt, ohne der netten
Martina nahetreten zu wollen, wie Paulus Potter ihn wagte, als er den lebensgroßen Stier
in Öl malte. Die ganze Kunst Larssons ist etwas durchaus Erquickliches. Wie bei Eugene
Carriere, sprießt sie aus tief sittlichem Grunde, der Reinheit und Liebesfiille des Familien-