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Volltext: Monatszeitschrift X (1907 / Heft 1)

richtung. In der Mitte des Küchen- 
raums steht der aus einem Eichen- 
pfosten hergestellte, über sieben 
Meter lange Küchentisch. Er 
stammt aus dem Salzburgischen. 
Auf ihn denke man sich das Teilen 
und Zerlegen des Wildbrets und 
die Vornahme aller größeren Ma- 
nipulationen, soweitsienicht beim 
I-Ierd vor sich gingen. Nutzvieh 
wurde in der Regel im Herbst 
geschlagen, um sich die teure 
Winterfütterung zu ersparen und 
beschränkte sich in damaligen 
Zeiten die Fleischnahrung auf 
jagdbares Wild und auf das im 
Herbst geräucherte Fleisch der 
Haustiere. 
Mehrere Steinstufen führen Küchenform mir der Darstellung eines Landsknechtes in 
zu einer höher gelegenen Vorrats- derTracht des ausgehengläzälläjahrhunderts, in Kupfer 
kammer für geräuchertes Fleisch, 
Speck und dergleichen. Einige ältere Küchenschränke stehen an der Wand 
und eine Leiter dient dazu, das Gesuchte zu erreichen. „Ein Leiter, dei dich 
dut zu de Speck wyse, der da hanget obnen an dern balck" sagt das Straß- 
burger I-Iausratsgedicht aus dem Jahre 1514. Ausführliches über den Inhalt 
solcher Speisekammern erfahren wir aus Hans Sachsens Spruchgedicht 
„DER GANTZ HAWSRAT", und 
zwar aus dem handschriftlichen 
fünften Buche des Dichters, ge- 
schrieben 1544. 
Besonderes Interesse ver- 
dienen die vom Grafen gesammel- 
ten Waffeleisen oder „I-Iolchip- 
eissen", unter welchem Namen sie 
in einigen Nachlaßinventaren des 
XVI. Jahrhunderts figurieren. Das 
Archiv Neumarkt in Steiermark er- 
wähnt 1405 ein „oblateysen mit 
naewn figurn, sechs grozzer und 
chlayner drey" im Besitz der Pfarr- 
kirchezujudenburg, welches gegen 
Revers dem Neurnarkter Augu- 
stinerkloster geliehen wurde. Die 
Unterlagplalte aus Zinn, xv1. Jahrhundert Waffeln („Oblaten" oder „H91- 
 

	        
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