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Volltext: Monatszeitschrift X (1907 / Heft 3)

Abb. u. Truhe aus Brixen, spätes XVX. Jahrhundert. Höhe 0,59, Breite 1,65, Tiefe 0,73 Meter 
Viel älter, weniger bedeutungsvoll für die Möbeltypen als in künstlerischer 
Beziehung, sind zwei Truhenvorderbretter, beide aus Frankreich stammend. 
Das Material des einen, Nußbaumholz, wie auch kleine stilistische Besonder- 
heiten, dürften auf südliche Landesteile verweisen. Hier stoßen wir auf das 
Kunstmöbel; auch die Schreinerarbeit, die sorgfältige Brettverbindung (so- 
genannte Schwalbenschwänze) an den Seiten, weisen auf hochstehende 
Kultur. Die architektonische Einteilung mit fast ausschließlichem Vorwiegen 
von Vertikalteilungen, übrigens bei Truhen kein seltenes Vorkommen, die 
neun Paladine, davon vier als Ritter, fünf als Fürsten gezeichnet (die hervor- 
ragendsten Helden?) weisen durch ihre kostiimliche Eigenart auf das Ende 
des XIV. Jahrhunderts (Abb. 7). Etwas minder wertvoll als dieses nach 
jeder Richtung hervorragende Stück ist das zweite, aus Eichenholz. Dem 
eigentlichen Vorderbrett sind hier zwei Seitenteile vorgeplattet, die sich ur- 
sprünglich nach unten als Stollen verlängerten. Die dadurch erzielte Dreiteilung 
ist auch für die Verzierung beibehalten. Links und rechts, Frau und Mann, 
beide mit Hängeärmeln, der Mann mit Gugel. In der Mitte in einer durch pilz-
	        
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