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Volltext: Monatszeitschrift X (1907 / Heft 3)

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Abb. 18. Sakristeischrlnk aus Kämtnerisch-Feldkirchen von 1521. Höhe 2,x, Breite 3 Meter 
werden; das eine, eine kleine Truhe in der sogenannten Champ leve-Technik, 
die sich von der deutschen des ausgestochenen Grundes nur durch die eigen- 
artige Punzierung unterscheidet. Die Oberitaliener, die besonders in der terra 
ferma Veneziens diese Art der Möbeldekoration im XV. Jahrhundert bevor- 
zugten, haben sich gern in figürlichen Darstellungen ergangen, wie hier in der 
Verkündigung Mariä, wobei der omamentale Charakter, den dieser doch nur 
mangelhafte Ersatz von Reliefplastik oder Malerei bildet, von dem die Deko- 
rationsweise ausgeht, glücklich gewahrt bleibt (Abb. x4). Die Form der Truhe 
ist insofern etwas ungewöhnlich, als die nach nordischer Art zu seitlichen 
Stollen ausgebildeten Schmalwände durch ein ausgesägtes, ebenfalls in ge- 
schickter Anordnung in „champ leve" dekoriertes Vorderbrett verbunden sind. 
Der Zwischenraum ist durch kurze gedrechselte Stäbe, vielleicht eine Remi- 
niszenz romanischer Möbelbehandlung, ausgefüllt. 
Das andere durch seine historische Bedeutung besonders wertvolle Objekt 
ist nicht eigentlich als Truhe, sondern als Reisekoffer. der hinten auf einem 
Wagen anzubringen war, aus seiner unzweideutigen Form heraus anzu- 
sprechen (Abb. I5). Die Dekoration besteht aus Malerei auf rotem Grunde 
M das Holz überzieht ein Kreidegrund - in einfachen aber doch den Ge- 
schmack des Horentinischen Quattrocento auch in Kleinigkeiten beweisender 
Art. Im vorderen Mittelfeld wie auf den Seitenwänden das mediceische 
Wappen, sieben rote Kugeln auf gelbem Grund. Seitlich zwei gegeneinander 
laufende Schrägstreifen mit roten Ranken auf weißem Grund. Oberhalb und
	        
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