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nacheinander zu studieren,
um zu erkennen, wie aus
dem einfachsten Material,
rutengleich gebogenem
Stabwerk, eine unerschöpf-
liche Menge reizvollster
omamentaler Schöpfungen
entwickelt wird. Derselben
Gruppe gehört ein jeden-
falls ebenso südtirolischer
Eckschrank an, von dessen
Wappenschmuck die Wap-
pen der Familien Wolken-
stein, Welsberg und Lich-
tenstein-Kastelkornau er-
kennbar sind. Von seinen
sechs Seiten liegen zwei
der Wand an, die andern
springen erkerartig vor.
In ein östlicheres Al-
penland, nach Kärnten,
führt uns ein Hauptstück
der Sammlung, ein drei
Meter breiter Sakristei-
Abb 6 F __ _ h S h __ k h XVI J h h d Hab schrank aus der Kirche in
. 2 . ranzosxsc es c ran c en, . a r un ert. e 0.39. .. . .
3mm, m3„ Mete, Karntnerlsch-Feldkirchen
(Abb. I8). Er besitzt noch
den Vorzug, datiert zu sein; auf einem ausgestochenen Ornamentfeld des
niederen Mittelgeschosses findet sich die Jahreszahl 1521. Für eine gewisse
Derbheit und Unbeholfenheit in Aufbau und Durchführung entschädigt reich-
lich der Umstand, daß wir es mit einem völlig intakten Stück von ganz ur-
sprünglicher Frische zu tun haben. Die vierteilige Einteilung des oberen Teils
und die zweiteilige des unteren mit seinen je drei Schubladen für die litur-
gischen Gewänder entspricht derjenigen eines doppelten der gewöhnlichen
Schränke. Die fünfteilige Einteilung des Zwischengeschosses mit ihren mit
dem viel beliebten Gitterwerk bedeckten Schubkästen ist zwar konstruktiv
nicht folgerichtig, aber zum mindesten originell.
Dem vorigen in der Zweckbestimmung wohl gleich, nicht aber im Typus,
ist der aus einer Sammlung der Bodensee-Gegend stammende, vielleicht auch
dort entstandene Kastenschrank (Abb. 19). Ein einfacher Behälter, mit Zinnen-
kranz und teilweise ausgesägtem Postament und zweiflügeliger Tür, ist diese
Form verhältnismäßig selten. Hier feiert die Technik des ausgestochenen
Grundes, unterstützt durch wundervoll patinierte alte Polychromierung, ihre
Triumphe. Wohl ist das Krautblattornament zu einer wahrhaft barocken