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Volltext: Monatszeitschrift X (1907 / Heft 3)

Aussägen der vier 
Verbindungsbretter 
und Schnitzen der 
gekrätschten vier- 
eckigen Füße dies 
erreicht ist. Hier 
haben wir es offenbar 
mit einer Leistung 
derVolkskunst zu tun, 
die auf den ersten 
Blick älter erscheint, 
als sie in Wirklich- 
keit ist. Ähnlich ver- 
hält es sich bei dem 
nächsten Stück, das 
trotz seiner Derbheit 
einen außerordentlich 
gefälligen Eindruck 
macht (Abb. 33). Der Typus, bei dem über einem bockartigen, verspreizten 
Fußgestell, in dem ein nach unten sich verjüngender tiefer Schubkästen steckt, 
über dem Ganzen noch ein weiteres Kastenstockwerk, das durch Schieben 
der Tischplatte in einem Falz, wie 
hier oder durch Aufklappen der- 
selben mittels Scharnier geöffnet 
werden kann, hat sich im späteren 
XV. Jahrhundert als Schreibpult 
oder Kontortisch, der Vorläufer 
aller unserer modernen Formen da- 
für, entwickelt. Im Museum zu 
Basel ist das schönste bekannte 
Exemplar. Die Art hat sich in der 
bäuerlichen Kunst in Niederdeutsch- 
land und Hessen bis ins XIX.]ahr- 
hundert unverändert erhalten. Hier 
haben wir es, nach dem ersten 
bekanntenVorbesitzer zu schließen, 
mit einem oberfränkischen, aus- 
nahmsweise ganz aus Nußholz her- 
gestellten Exemplar derWende des 
XVI. zum XVlLjahrhundert zu tun. 
Auch aus österreichischen Landen 
finden wir einen einfachen, aber 
durch die derben, stark nach aus- 
 
Abb. 38. Französischer Klapptisch, XVIJahrhundert. Höhe 0,66, Durchmesser 
1,23 Meter 
 
__ __ _ _ Abb. 39. Französisches Tischchen mit doppelter Platte 
Watts gebogenen Fuße originellen Anfang des XVILJahrh. H. 11.72, Plane 0.64 x M9 Meter
	        
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