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Volltext: Monatszeitschrift X (1907 / Heft 3)

Vierkanten verstärkten 
Stellen zwei ovale Tisch- 
platten oben und in 
etwas mehr als Drittel- 
höhe der Füße. Ein 
früher Versuch zum 
eleganten Frühstücks- 
tisch (Abb. 39). 
Weniger elegant, 
aber weit origineller 
stellt sich die aus dem 
Schloß Hurfe bei Lyon 
stammende Kombina- 
tion von Tisch und Lehn- 
stuhl dar (Abb. 40). Auf 
einem teilweise vier- 
kantigen, teilweise run- 
den Stuhlgestell ruht 
die sehr geräumige Sitz- 
platte. Die vier Stuhl- 
füße sind dockenförmig, 
gleich hoch über dem 
Sitz fortgeführt. Hier 
bilden zwei darüber- 
gelegte, gedrechselte 
Rundstäbe die Seiten - 
. - Abb. 43. Der heilige Hieronymus am Scbreibpult, oberdeutsch oder fran- 
lehnenv elne Querlelste zösisch, zweite Hälfte des XVJahrhunderts. 0,23 x o,x7 Meter 
bildet die Rücklehne. 
Die Lehnen liegen in einer Horizontalebene und an Scharnieren bewegt sich 
eine ovale Platte, die einmal als Tisch, das andere Mal als Ergänzung der 
Rücklehne dienen kann - eine zur Verwendung für die Wärterin am 
Krankenbett nicht unzweckmäßige Kombination. 
In seiner Zweckbestimmung dem Tische nahe verwandt ist das Pult. 
Beide sind zum Tragen von Gegenständen bestimmt, der Tisch im all- 
gemeinen, das Pult für den schriftlich niedergelegten oder niederzulegenden 
Gedanken. Die praktische Erwägung, daß die Schrift dem Auge auf schräger 
Fläche bequemer zugänglich sei, hat die wagrechte Platte zur geneigten 
gemacht. Immer handelt es sich beim Pult um Lesen oder Schreiben, sei es 
im Zimmer des Gelehrten, auf dem Altar oder in dem Chor der psalmo- 
dierenden Geistlichen. Die Pulte zerfallen in zwei Hauptgattungen: solche, 
die nur als Pultgestelle auf einem Altartische oder dergleichen aufgestellt 
werden, oder solche, die direkt mit der vom Boden ausgehenden Stütze ver- 
bunden sind. Die Betpulte - die Chor- und die Kirchenpulte gehören hier- 
her - die Sing-, beziehungsweise Notenpulte, die eigentlichen neben den 
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