ganze Material ließ einer Anordnung nach
Möbelgruppen trotz der dadurch entstehen-
den Monotonie und Trockenheit von Bild
und Wort den Vorzug geben.
Bei dem Überblick über die Holzmöbel
der Sammlung, der im folgenden gegeben
wird, kann es sich aber ebensowenig, wie
um eine Geschichte der Holzmöbel in nuce,
um einen vollständigen räsonierenden Kata-
log handeln, der ein großes Werk an sich
bilden müßte. Nur die relativ wichtigeren
Stücke können Erwähnung finden und nur
denjenigen mag ein näheres Eingehen ge-
widmet sein, die dem Leser auch im Bild
vorgeführt werden sollen. Die Ökonomie
einer Zeitschrift legte im vorhinein manche
Beschränkung auf. Die Wahl unter so viel
Wertvollem war gewissermaßen auch eine
Qual. Dem subjektiven Urteil des Ver-
fassers ist vielleichtmanch Stiickentgangen,
das ebenso oder noch würdiger der Wieder-
gabe gewesen wäre.
Der Besprechung der eigentlichen
Möbel möge die Erwähnung einiger Archi-
tekturteile vorangehen, die streng ge-
nommen nicht zu denMöbeln gehören. Aber
an Zahl gering, wie es Natur und Raumbe-
schränkung der Kollektion mit sich brachte,
stellen sie so ausgezeichnete Beispiele der
Kunst in Holz dar, daß ein Übergeben in
diesem Zusammenhang eine kaum verzeih-
liche Unterlassungssünde wäre.
Drei Länder sind mit diesen Architek-
turteilenvertreten:TirQLItaIienundSpanien.
Aus Tirol zunächst eine derbe kräftige Ar-
beit des späten XV. Jahrhunderts, eine
massive Tür aus Schloß Taufers mit schwe-
rem Eisenschloß und Sicherungskette. Die
Bohlen der Tür sind durch aufgelegtes
Rahmenwerk verstärkt, das oben und unten
einen breiteren Fries bildet. Die oberen
Rahmenfiächen sind mit ausgegründetem
Ornament bedeckt; der obere, breite Fries
enthält zwischen Laubwerk eine Hirsch-
Abb. 7. Französisches Truhenvorderbren, XIV. Jahrhundert. Höhe 0,48, Breite 2 Meter