MAK

Volltext: Monatszeitschrift X (1907 / Heft 3)

ganze Material ließ einer Anordnung nach 
Möbelgruppen trotz der dadurch entstehen- 
den Monotonie und Trockenheit von Bild 
und Wort den Vorzug geben. 
Bei dem Überblick über die Holzmöbel 
der Sammlung, der im folgenden gegeben 
wird, kann es sich aber ebensowenig, wie 
um eine Geschichte der Holzmöbel in nuce, 
um einen vollständigen räsonierenden Kata- 
log handeln, der ein großes Werk an sich 
bilden müßte. Nur die relativ wichtigeren 
Stücke können Erwähnung finden und nur 
denjenigen mag ein näheres Eingehen ge- 
widmet sein, die dem Leser auch im Bild 
vorgeführt werden sollen. Die Ökonomie 
einer Zeitschrift legte im vorhinein manche 
Beschränkung auf. Die Wahl unter so viel 
Wertvollem war gewissermaßen auch eine 
Qual. Dem subjektiven Urteil des Ver- 
fassers ist vielleichtmanch Stiickentgangen, 
das ebenso oder noch würdiger der Wieder- 
gabe gewesen wäre. 
Der Besprechung der eigentlichen 
Möbel möge die Erwähnung einiger Archi- 
tekturteile vorangehen, die streng ge- 
nommen nicht zu denMöbeln gehören. Aber 
an Zahl gering, wie es Natur und Raumbe- 
schränkung der Kollektion mit sich brachte, 
stellen sie so ausgezeichnete Beispiele der 
Kunst in Holz dar, daß ein Übergeben in 
diesem Zusammenhang eine kaum verzeih- 
liche Unterlassungssünde wäre. 
Drei Länder sind mit diesen Architek- 
turteilenvertreten:TirQLItaIienundSpanien. 
Aus Tirol zunächst eine derbe kräftige Ar- 
beit des späten XV. Jahrhunderts, eine 
massive Tür aus Schloß Taufers mit schwe- 
rem Eisenschloß und Sicherungskette. Die 
Bohlen der Tür sind durch aufgelegtes 
Rahmenwerk verstärkt, das oben und unten 
einen breiteren Fries bildet. Die oberen 
Rahmenfiächen sind mit ausgegründetem 
Ornament bedeckt; der obere, breite Fries 
enthält zwischen Laubwerk eine Hirsch- 
Abb. 7. Französisches Truhenvorderbren, XIV. Jahrhundert. Höhe 0,48, Breite 2 Meter
	        
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