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Volltext: Monatszeitschrift X (1907 / Heft 4)

 
Abb. 18. Bournville, Schulhaus. Alex. Harvey, Architekt 
Tausend, für ganz England und Wales 15,7 vom Tausend beträgt, zeigt sie 
für Bournville die niedrige Ziffer von 7,3. Stärker ist der Unterschied in der 
Kindersterblichkeit: Bournville (Vierjahrdurchschnitt) 72,5 von IOOO Lebend- 
geburten (Städte x00 vom Tausend, ganz England inklusive Wales 134,5, 
also das Doppelte). Natürlich wurde bei einer so großzügig geplanten Anlage 
keine hygienische Forderung übersehen. Ausreichende Versorgung mit gutem 
Trinkwasser und Kanalisation sind gleich vom Anfang an als grundlegende 
Faktoren berücksichtigt worden. Desgleichen wurden auch sofort alle Rohr- 
stränge für Beleuchtungszwecke im Planentwurfe vorgesehen und auf diese 
Weise das ewige Aufreißen der Verkehrswege, wie es in verschiedenen 
kontinentalen Großstädten ständig in Szene gesetzt wird, vermieden. Wer 
Bournville eingehend studiert, lernt überhaupt einsehen, was weitblickende 
Menschen alles in den Bereich ihrer Überlegung ziehen, gegensätzlich zu 
der vielenorts eingebürgerten Gepflogenheit, immer recht schön langsam 
eines nach dem andern mit bureaukratischer Bequemlichkeit zu tun. 
Die Baupachtzeit (lease) beträgt in England durchschnittlich gg Jahre, 
das heißt, Grund und Boden mitsamt den daraufstehenden Gebäuden gehen 
nach Ablauf dieser Zeit an den eigentlichen Besitzer wieder über. In Bourn- 
ville ist der Termin auf die zehnfache Zeit, 99g Jahre, verlängert worden, so 
daß das erworbene Eigentumsrecht sozusagen ein dauerndes ist. Wird ein 
Haus vom Eigentümer verkauft, so kann es nur an den Trust übergehen, der 
es entweder weiterhin vermietet oder käuflich ohne Preisaufschlag veräußert. 
Auf diese Weise ist dem Spekulationswucher ein für allemal ein Riegel ge- 
schoben, ein Verfahren, das auch bei den neuen Arbeiterniederlassungen in
	        
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